Dänemark mit geringster Korruption – Schweiz rückt vor

Danach folgt Singapur. Finnland, im Vorjahr auf Platz eins, steht diesmal auf Rang fünf – zusammen mit der Schweiz. Als Länder mit der grössten Korruption gelten wie im vorigen Jahr Haiti, Irak, Burma und Somalia. Sie bilden zusammen mit Afghanistan den Schluss der Rangliste der 180 Länder.


«Humanitäres Desaster»
Dem Korruptions-Index von Transparency International liegen die Einschätzungen von Geschäftsleuten und Experten zugrunde. Gemessen werden soll der Grad von Korruption im öffentlichen Sektor eines Landes. Er wurde am Dienstag in Berlin vorgestellt. Die Vorsitzende von Transparency, die Kanadierin Huguette Labelle, forderte eine konsequentere Bekämpfung von Bestechung in den reicheren Ländern. Die anhaltend hohe Korruption führe in vielen armen Ländern zu einem «humanitären Desaster».


Die Korruption in den armen Ländern sei nicht nur hausgemacht, sondern werde von aussen immer wieder verstärkt. Umso wichtiger sei der Verzicht der exportierenden Wirtschaft auf die Bestechung ausländischer Amtsträger. Labelle unterstrich: «In den ärmsten Ländern kann das Ausmass von Korruption den Ausschlag über Leben oder Tod geben, wenn es um Geld für sauberes Trinkwasser oder Spitäler geht.»


Schweizer Sektion fordert Massnahmen
Die Skala von Transparency International reicht von 10 Punkten für weitestgehend keine Korruption bis zu 0 Punkten für sehr korrupt. Die Schweiz erreichte wie bereits im Vorjahr 9,0 Punkte. Die Schweizer Sektion von Transparency mahnte in einem Communiqué, dass sich die Schweiz selbst nicht verbessert habe. Der Abstand zu den führenden Ländern bleibe gross. Um dies zu ändern, seien Massnahmen nötig. Geschenke an Bundesbeamte seien zu verbieten und die Finanzierung von Parteien und Wahlkämpfen transparenter auszuweisen. Weiter regt die Organisation die Schaffung eines Kompetenzzentrums zur Korruptionsbekämpfung an.


Verbesserungen in Albanien, Georgien und der Türkei
Signifikante Verschlechterungen gab es bei den Punktwerten für Bulgarien, Grossbritannien, Norwegen, Burundi und die Malediven. Statistisch relevante Verbesserungen wurden für Albanien, Georgien, Katar, Mauritius, Nigeria, Oman, Südkorea, Tonga, die Türkei und Zypern festgestellt. (awp/mc/pg/17)

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