Daimler steckt sich höhere Ziele
Dies geht aus der Mitteilung des Unternehmens vom Donnerstag hervor. Die Ergebnisziele für das Gesamtjahr schraubte das Management erneut nach oben. Konzernweit soll jetzt ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von mehr als sieben Milliarden Euro erzielt werden. Nach neun Monaten waren es bereits 5,7 Milliarden Euro. An der Börse sprangen die Papiere zunächst an die Dax-Spitze. Wegen Gewinnmitnahmen verloren sie aber im weiteren Handelsverlauf. Ein Händler schränkte ein, die erhöhte Prognose sei erwartet worden.
Deutlicher Umsatz- und Ergebnisanstieg
Im dritten Quartal erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von 25,1 Milliarden Euro, 30 Prozent mehr als im von der Krise geprägten schwachen Vorjahreszeitraum. Das EBIT stieg von 470 Millionen Euro auf 2,4 Milliarden Euro. Positive Sondereffekte trugen rund 400 Millionen Euro zum EBIT bei. Unterm Strich standen 1,6 Milliarden Euro. Auch im vierten Quartal dürfte sich die positive Entwicklung fortsetzen, hiess es. Im Gesamtjahr sollen der Konzernabsatz sowie -umsatz im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigen. Daimler war im vergangenen Jahr von der Krise stark betroffen und verzeichnete einen Nettoverlust von 2,6 Milliarden Euro.
Mercedes-Benz als Gewinnbringer
Den grössten Anteil zum Konzern-EBIT steuerte im dritten Quartal die Personenwagensparte Mercedes-Benz Cars mit 1,3 Milliarden Euro bei. Die Umsatzrendite verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr von 3,5 Prozent auf 9,5 Prozent. Getrieben wurde das Ergebnis von der hohen Nachfrage aus China und den USA sowie dem höheren Anteil teurer Fahrzeuge an den Verkäufen. Im Gesamtjahr soll der Geschäftsbereich mit den Marken Mercedes-Benz, Smart, AMG und Maybach auf ein EBIT von rund 4,5 Milliarden Euro kommen. Die Verkäufe der Kernmarke Mercedes-Benz sollen vor allem angeführt von der E-Klasse im Vergleich zum Vorjahr zweistellig wachsen. Der Vertriebschef der Personenwagensparte, Joachim Schmidt, hat bereits angekündigt, diese Wachstumsrate sei auch im Oktober erreicht worden. Im Krisenjahr 2009 ging der Absatz von Mercedes-Benz um 13 Prozent auf 975.000 Stück zurück.
Lastwagengeschäft kommt zurück
Mit den Lastwagen will Daimler 2010 ein EBIT von mehr als 1,1 Milliarden Euro erzielen. Dabei profitiert der Hersteller von höheren Verkäufen in Europa, Brasilien, Indonesien und den USA. Gleichwohl nahm der Konzern seine Erwartungen für den europäischen Markt auf fünf Prozent Absatzwachstum zurück. Auch Scania hatte Anfang der Woche gewarnt, die Erholung in Europa verlaufe langsam. Die Konkurrenten von MAN berichteten dagegen am Donnerstag von einer schneller als erwarteten Rückkehr des europäischen Markts. Mit den höheren Verkäufen stieg auch das Finanzdienstleistungsgeschäft. Hier konnten die Aufwendungen für Ausfallrisiken gesenkt sowie höhere Zinsmargen erzielt werden. In den Sparten Finanzdienstleistungen und bei den Transportern wurden die Jahresziele ebenfalls nach oben angepasst. (awp/mc/ss/28)