DaimlerChrysler hält an EADS-Beteiligung fest – neue Asienstrategie

«Wenn ich EADS vom Standpunkt des Aktionärs aus betrachte, sehe ich keinen Anlass, dass wir uns trennen. EADS schafft Werte für dieses Unternehmen», sagte DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp der «Financial Times Deutschland» (Freitagausgabe).

Keine Kooperation mit Thales
Im Streit um die Neubesetzung des Chefpostens bei der EADS-Sparte Airbus stellte Schrempp in Frage, dass sie unbedingt mit einem Franzosen besetzt werden soll, wovon die französische Seite bislang ausgeht. «Es ist nicht wichtig, ob der neue Chef Franzose oder Deutscher ist. Es sollte der beste sein, den wir bekommen können», betonte der Daimler-Chef. Eine Fusion von EADS mit dem französischen Rüstungskonzern Thales lehnt Schrempp ab: «Es gibt einige Felder, wo EADS und Thales kooperieren könnten. Doch weder aus der Perspektive des Aktionärs noch aus strategischer Sicht halte ich einen Zusammenschluss für sinnvoll.»

Keine Partnersuche in Asien
Der Autokonzern DaimlerChrysler gibt nach Angaben von Konzernlenker Jürgen Schrempp seiner Asienstrategie eine neue Richtung. Ausserdem wurden nach Informationen des «Handelsblatts» die Pläne für einen Smart-Geländewagen gekippt. «Wir suchen nicht nach neuen Partnern in Asien», sagte Daimler-Vorstandschef Jürgen Schrempp in einem Interview mit dem «Handelsblatt» (Freitagausgabe) und dem «Wall Street Journal». Knapp ein Jahr nach dem Rückzug vom japanischen Partner Mitsubishi Motors und dem Ausstieg beim koreanischen Hersteller Hyundai erteilt der fünftgrösste Autobauer der Welt damit erstmals neuen Kooperationen im Fernen Osten eine klare Absage. Daimler setzt somit künftig in der boomenden Region Asien ausschliesslich auf das Wachstum der eigenen Marken.

Volumenproblem mit Smart

Zudem will der Autobauer die Modellpalette der defizitären Kleinwagensparte Smart ausdünnen. Zwar hält sich Schrempp offiziell noch bedeckt: «Smart hat ein Volumenproblem und daraus resultierend ein Gewinnproblem», sagte er. Manager durchleuchteten alle Arbeitsebenen bei Smart und prüften, wie sich die Erlöse steigern liessen. Nach Informationen des «Handelsblatts» sind die Pläne für den bisher ab 2006 geplanten Smart-Geländewagen Foremore aber praktisch vom Tisch. Am Rande des Genfer Autosalons bezeichnete Mercedes-Chef Eckhard Cordes gegenüber Analysten die Wahrscheinlichkeit, dass das Auto jemals gebaut werde, als «sehr gering». (awp/mc/as)

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