DaimlerChrysler spart

Der Autobauer hatte am Montag in Stuttgart bestätigt, er werde den Start des Programms um drei Monate auf 1. Dezember vorziehen. Nach Auskunft der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg werden dadurch die Sozialkasse belastet.


Mitarbeiter und Autokonzern profitieren
Denn zum 1. Februar 2006, dem ursprünglich geplanten Beginn des Programms, verkürzt sich für die betroffenen Jahrgänge 1951 bis 1953 die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes (ALG) I von bis zu 26 Monaten auf zwölf Monate. Selbst wenn – wie nach Abfindungen üblich – der Bezug des ALG I für eine bestimmte Zeit ruhe, «kämen die Betroffenen besser weg, als wenn sie unter die neue Regelung fallen», sagte eine BA-Sprecherin. Da DaimlerChrysler die Unterstützung der Agentur aber von der Höhe der Abfindungen abziehen will, kommt die Entlastung durch das Vorziehen der Einmalzahlungen als Überbrückungsgeld bis zum Renteneintritt dem Autokonzern selbst zugute.


Hohe Nachfrage
DaimlerChrysler begründet das Vorziehen mit einer «hohen Nachfrage» der Mitarbeiter in diesen «besonders starken Jahrgängen s owie organisatorischen Vereinfachungen. Bei dem Frühpensionierungsprogramm erhalten ausscheidende Mitarbeiter eine Abfindung auf Basis von 80 Prozent ihres bisherigen Nettogehalts bis zum frühest möglichen Rentenzugang.


Frühpensionierungsprogramm
DaimlerChrysler will in der Mercedes-Car-Group (Mercedes, smart, Maybach) bis Ende März nächsten Jahres 8.500 Stellen auf freiwilliger Basis abbauen – einen Teil davon durch das so genannte Frühpensionierungsprogramm. Einer Beispielrechnung der «Stuttgarter Nachrichten» zufolge bekäme ein verheirateter Mitarbeiter mit einem Nettogehalt von 3.000 Euro 67 Prozent (2.010 Euro) seines bisherigen Nettolohnes von der Arbeitsagentur bezahlt. Nach 26 Monaten summiert sich das auf 52.260 Euro. Bei zwölf Monaten zahlt die Agentur nur 24.120 Euro. Im Fall dieser verkürzten Unterstützung müsste der Autokonzern allein diesem Beschäftigten 28.140 Euro mehr zahlen. (awp/mc/as)

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