Design-orientierter «Think Tank» soll Kernkompetenz der Schweizer Finanzdienstleister stärken
Um die Interaktion zwischen Finanzdienstleistern und Kunden zu optimieren haben Vertreter schweizerischer Universitäten und Hochschulen sowie Partner aus der Finanz- und Technologiewirtschaft das Swiss Design Institute for Finance and Banking SDFB gegründet. Das SDFB ist ein unabhängiges Institut mit angegliederter Stiftung.
Digitale Medien prägten verstärkt die Beziehungen zwischen Finanzdienstleistern und Kunden, schreibt das SDFB in einer Medienmitteilung. Grundlegende Werte wie Sicherheit, Diskretion und Vertrauen werden vermehrt durch technische Systeme abgebildet. Die heutigen Schnittstellen zwischen Finanzdienstleister und Kunde werden die klassischen Symbolsysteme ablösen und erfordern aus Kundensicht neue Antworten hinsichtlich der Informationsqualität, der Verständlichkeit, der Bedienbarkeit, der Erreichbarkeit sowie der Kontrolle.
Beziehungen zwischen Finanzdienstleistern und Kunden verbessern
«Das SDFB erforscht und entwickelt Medienlösungen, mit denen die Beziehung zwischen Finanzdienstleistern und Kunden verbessert werden können», erläuterte Prof. Dr. Gerhard M. Buurman, Präsident des Forschungsrates. Im Zentrum stehe dabei nicht die technische Machbarkeit dieser Medien, sondern der Mensch mit seinen Aufgaben, Zielen und Eigenschaften. Das SDFB trage durch seine Tätigkeit zur Stärkung einer Kernkompetenz schweizerischer Finanzdienstleister bei – einer nachhaltigen Beziehung zur Kundschaft, heisst es weiter. «Die Ergebnisse sind für die Kundschaft nützlich und somit für die Finanzdienstleister strategisch wertvoll», sagt Arthur Bolliger, Präsident des Stiftungsrates und Vorsitzender der Geschäftsleitung der Privatbank Maerki Baumann & Co AG.
Angewandte und zukunftsorientierte Projekte
Die Grundlage für die Arbeit des SDFB bildet ein modulares «Research Framework» mit den Kernmodulen: Inhalt, Medium, Szenario und Gestalt. Sämtliche Projekte und Arbeiten des SDFB lassen sich thematisch einem oder mehreren Modulen zuordnen. Dieses modulare System ermöglicht es den Angaben zufolge, die thematischen Fragestellungen zu ordnen und unter stets gleichen Aspekten zu beurteilen. Zudem erlaubt es eine beliebige Skalierung der Projekte – diese können sowohl angewandt als auch zukunftsorientiert sein.
Breit abgestützte Expertise
Als zentraler Knoten im institutionellen wissenschaftlichen Netzwerk sowie durch den Einbezug der Praxispartner kann das Swiss Design Institute for Finance and Banking auf vorhandenes Wissen und Entwicklungen zurückgreifen. Das SDFB strukturiert und analysiert den Status Quo und leitet daraus methodisch Forschungs- und Entwicklungsprojekte ab. Das SDFB greift auf die Erkenntnisse disziplinärer Grundlagenforschung zurück und entwickelt Lösungen in interdisziplinären Forschungsgruppen. Die für eine umfassende Bearbeitung der Thematik erforderlichen Kompetenzen werden durch Lehrstühle und Professuren schweizerischer Hochschulen und Universitäten abgedeckt: ETH Zürich, EPF Lausanne, Universität Zürich, Universität St. Gallen und Zürcher Hochschule der Künste. Durch den Zusammenschluss bietet das SDFB Expertise in den Bereichen:
- Ökonomie: Finanz- und Bankwesen, Behavioral and Evolutionary Finance, Industrialisierung und Sourcing, Informationsmanagement
- Rechtswissenschaften: Informationsrecht, Medienrecht und Wirtschaftsrecht
- Medien und Technologie: Software Engineering, Wearable Computing, Physical Computing, Pervasive Computing, Elektronik
- Architektur: Intelligente Architektur und narrative Infrastruktur
- Design: User Centered Design, Interaction Design, Interface Design, Informations- und Wissensvisualisierung, Web 2.0 und Web 3D
- Spiel und Simulation: Spieltheorie, Spielkonzeption und Spielentwicklung
Swiss Design Institute for Finance and Banking SDFB
Das SDFB baut auf zwei unabhängigen, miteinander in Verbindung stehenden Rechtspersonen auf – das Institut und die Stiftung SDFB. Die Partner aus der Wissenschaft sowie aus der Praxis organisieren sich am Institut SDFB. Das Institut richtet die Veranstaltungen aus und betreibt die angewandte und nutzerorientierte Forschung und Entwicklung. Vorstand über das Institut SDFB hat der Forschungsrat. Er definiert in Absprache mit dem Wirtschaftsrat, die mittel- und langfristige Forschungsstrategie, überwacht Projekte und vertritt das Institut nach aussen. Für die operative Umsetzung der Forschungsstrategie hat der Forschungsrat eine Geschäftsleitung bestellt.