Deutsche Bank kommt Übernahme von Sal. Oppenheim näher

Bereits im August waren 300 Millionen Euro geflossen. Die Kredite seien nach Angaben aus Bankkreisen vollständig durch Anteile an Sal. Oppenheim besichert. Auch die «Financial Times Deutschland» berichteten am Montag, die schlingernde Luxemburger Privatbank habe nach Informationen aus Finanzkreisen inzwischen mindestens ein Drittel ihrer Aktien im Wert von rund 600 Millionen Euro an die Deutsche Bank verpfändet.


Einstieg in mehreren Schritten denkbar
Sprecher von Sal. Oppenheim wollten sich zu dem Thema nicht äussern. Ein Sprecher der Deutschen Bank in Frankfurt bestätigte lediglich, dass sich der deutsche Branchenprimus in Verhandlungen mit Sal. Oppenheim befinde und insbesondere am Geschäft der Luxemburger mit vermögenden Privatkunden interessiert sei. Denkbar sei ein Einstieg in mehreren Schritten.


Aktien verpfändet
Die «Financial Times Deutschland» zitierte Insider, wonach Sal. Oppenheim noch weit mehr als mindestens 600 Millionen Euro Kredite von der Deutschen Bank erhalten und auch mehr Aktien an seinen baldigen Eigentümer verpfändet habe. Damit werde deutlich, dass die Lage für die Alteigner von Sal. Oppenheim noch prekärer ist als angenommen: Die Gläubigerbanken akzeptierten als Sicherheiten nur noch Aktien. Gleichzeitig dürfte der Preis der Traditionsbank sinken. Experten schätzten den Wert der Privatbank bisher auf weniger als zwei Milliarden Euro.


Erster Verlust seit über 60 Jahren
Das Traditionshaus Oppenheim hatte nach riskanten Ausflügen in die Zertifikate- und Private-Equity-Welt 2008 erstmals seit 1945 einen Verlust ausweisen müssen. Weil die Finanzaufsicht BaFin den Alteignern nicht mehr zutraute, die Bank mit genügend frischem Kapital auszustatten, musste sich das 2007 von Köln nach Luxemburg übergesiedelte Institut nun in die Arme der Deutschen Bank flüchten.

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