Deutsche Bank schliesst Oppenheim-Übernahme ab

«In den kommenden Wochen wird die strategische Neuausrichtung von Sal. Oppenheim weiter vorangetrieben», erklärte die Deutsche Bank. «Dabei sollen die Vermögensverwaltungsaktivitäten des Bankhauses eigenständig unter der etablierten Marke der traditionsreichen Privatbank ausgebaut werden und der Privatbank-Charakter erhalten bleiben.» Zum Jahresende 2009 betreute die Sal. Oppenheim Gruppe Vermögen von insgesamt 137 Milliarden Euro.


Fehlspekulation
Die 221 Jahre alte Privatbank Sal. Oppenheim hatte sich im vergangenen Jahr kräftig verspekuliert, unter anderem beim inzwischen insolventen Handelskonzern Arcandor. Die Eigentümerfamilien mussten daraufhin mehrfach frisches Geld nachschiessen. Schliesslich half auch die Deutsche Bank im August mit einem 300-Millionen-Euro-Kredit aus und vereinbarte letztlich die Übernahme der Kölner Privatbank. Ursprünglich hatte die Deutsche Bank 1,3 Milliarden Euro für die Übernahme der Privatbank sowie verwandter Gesellschaften geboten.


Vermögende Privatkunden im Fokus
Der Branchenprimus hatte stets betont, es gehe ihm um die vermögenden Privatkunden, Interesse am Investmentbanking von Sal. Oppenheim bestehe nicht. Teile dieser Sparte hatte zum Jahreswechsel die australische Grossbank Macquarie übernommen. Für den Rest wurde kein Käufer gefunden. Sal. Oppenheim teilte daraufhin Anfang März mit, den Rest der Sparte mit etwa 200 Mitarbeitern abzuwickeln.


Neue Vorstände
Das Management der Kölner Privatbank will die Deutsche Bank stärken: Neben Wilhelm von Haller als Vorstandschef und François Pauly sowie Wolfgang Leoni gehören ab sofort Jürgen Dobritzsch (Finanzvorstand) und Jürgen Fiedler (Risikovorstand) zur Führungsspitze. Beide arbeiteten in leitenden Funktionen bei der Deutschen Bank. Aufsichtsratschef soll Pierre de Weck werden, der Leiter des Private Wealth Management der Deutschen Bank. (awp/mc/ps/21)

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