Deutsche Chemie-Industrie stoppt Talfahrt

In einigen Sparten sei eine Erholung auszumachen. Der Lagerabbau bei den meisten Industriekunden scheine abgeschlossen. Im zweiten Halbjahr sei mit einer weiteren Belebung der Chemiekonjunktur zu rechnen. Grund zum Jubeln oder gar zur Entwarnung bestehe aber nicht. Die Lage sei nach wie vor «schwierig». Trotz der Belebung sei das Produktionsniveau immer noch unbefriedigend. Nach dem schwachen Jahresstart rechnet der Verband für das Gesamtjahr 2009 weiterhin mit dem schärfsten Produktionseinbruch seit 1975. Die Produktion dürfte um 10 Prozent einbrechen.


Stabilisierung der Erzeugerpreise erwartet
Die Erzeugerpreise dürften sich weiter stabilisieren. Für das Gesamtjahr sei gleichwohl ein Rückgang um zwei Prozent zu erwarten. Damit dürfte der Branchenumsatz 2009 um 12 Prozent schrumpfen, bekräftigte der Verband. Dabei dürfte sich der Auslandsumsatz etwas besser entwickeln als das Inlandsgeschäft. Die Kapazitätsauslastung sei zwar vom Rekordtief bei rund 72 Prozent im zweiten Quartal auf 74,4 Prozent gestiegen. Doch nach wie vor stehe in der Branche jede sechste Produktionsanlage still. Die Auslastung liege noch immer um rund 10 Prozentpunkte unter dem Normalniveau. Dank der Nutzung der Kurzarbeit und flexibler Tarifregelungen sei die Zahl der Beschäftigten im zweiten Quartal trotz des scharfen Produktionseinbruchs lediglich um 1,1 Prozent auf 436.800 gesunken.


Markt erholt sich nur langsam
Die Chemiemärkte erholten sich langsam von der Weltwirtschaftskrise. Im zweiten Quartal erhöhte sich die Produktion im Vergleich zum extrem schwachen Vorquartal um 2,5 Prozent. Davon profitierten die Hersteller von chemischen Grundstoffen und Spezialchemikalien. Dagegen verzeichneten konsumnahe und zuletzt auch pharmazeutische Produkte einen Rückgang. Im Jahresvergleich ging die Produktion aber immer noch um 15,9 Prozent zurück. Der Umsatz erhöhte sich im zweiten Quartal zum Vorquartal um 1,3 Prozent auf 34,3 Milliarden Euro. Im Jahresvergleich ergab sich aber ein Einbruch um 18,8 Prozent. Die Erzeugerpreise sanken dabei um 0,9 Prozent. (awp/mc/ps/11) 

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