Deutsche Produktion liegt deutlich über Erwartungen

Im Vormonat war die Produktion um lediglich 0,1 Prozent gestiegen. Im Jahresvergleich ergibt sich für August ein Produktionsplus von bereinigt 10,7 Prozent. Deutlich zulegen konnten sowohl die Industrieproduktion (plus 1,8 Prozent) als auch der Energieausstoss (plus 1,2 Prozent). Im Baugewerbe sank die Produktion indes um 0,4 Prozent. Im Industriesektor stieg die Produktion der wichtigen Investitionsgüter mit 2,6 Prozent kräftig. Aber auch die Vorleistungs- und Konsumgüter legten mit 1,6 Prozent beziehungsweise 0,6 Prozent zu.


Ausblick: Anhaltender Aufwärtstrend in der Industrie
Mit den Zuwächsen knüpfe die Produktion an den Erholungsprozess im ersten Halbjahr an, kommentierte das Ministerium die Zahlen. Im Juni und Juli waren die Daten indes schwächer ausgefallen. Laut Ministerium dürfte der Aufwärtstrend in der Industrie anhalten. Hierfür sprächen gute Geschäftserwartungen und die verbesserte Auftragslage. Bereits am Mittwoch war für August ein sehr starker Anstieg der Neuaufträge um 3,4 Prozent gemeldet worden.


Energieausstoss im Zweimonatsvergleich gesunken
Im aussagekräftigeren Zweimonatsvergleich (Juli/August gegenüber Mai/Juni) nahm die Produktion um 0,7 Prozent zu. In dieser Abgrenzung sank lediglich der Energieausstoss leicht, während die Produktion der Industrie und des Baugewerbes zulegte. Auf Jahressicht ergibt sich im Zweimonatsvergleich abermals ein deutlicher Produktionszuwachs um 10,8 Prozent. 


Stahlbau trotz Produktionsrückgang optimistisch
Die deutschen Stahlbauer blicken optimistisch in die Zukunft. Obwohl die Produktion 2009 erwartungsgemäss um 12,7 Prozent auf knapp zwei Millionen Tonnen zurückgegangen sei, stimme die gesamtwirtschaftliche Entwicklung positiv, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Stahlbauverbandes, Volkmar Bergmann, am Donnerstag auf dem Deutschen Stahlbautag in Weimar. Für das laufende Jahr erhöhte der Verband seine Prognose auf 1,85 Millionen Tonnen. Zum Stahlbau zählen nach Angaben des Verbandes rund 400 Unternehmen in Deutschland, die in diesem Jahr voraussichtlich 3,3 Milliarden Euro umsetzen.


Schwache Bautätigkeit und Unsicherheiten drücken auf Wachstum
Nachdem 2008 mit einer Produktion von 2,3 Millionen Tonnen Stahlträgern- und blechen für Bauwerke das jahrzehntelange Maximum erreicht worden sei, hätten sich zuletzt die schwache Bautätigkeit der Wirtschaft und die politischen Unsicherheiten beim Kraftwerksbau negativ auf das Wachstum der Branche ausgewirkt, sagte Bergmann. Dennoch liege sowohl 2009 als auch 2010 die Produktion über dem langjährigen Durchschnitt von rund 1,75 Millionen Tonnen. Für die Zukunft stimme es ihn optimistisch, dass die Industrie als wichtigster Kunde wieder kräftig investiere.


Deutscher Stahlbautag
In Weimar diskutieren bis Freitag rund 700 Unternehmer, Bauingenieure und Architekten auf dem  über die Zukunft der Branche. Alle zwei Jahre treffen sich die Stahlbauer zu ihrem Kongress. Das grösste Problem der Branche seien die geringen Margen und die schwankenden Rohstoffmärkte, erklärte Bergemann. Das führe bei vielen Unternehmen zu grosser Verunsicherung. (awp/mc/ss/27)

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