Dominique Ingres: Porträt von Monsieur Devillers










Weitere Bilder Canalettos aus der Sammlung Bührle.



Als der vierjährige Aufenthalt des «Pensionnair e» an der Villa Medici in Rom für den dreissigjährigen Ingres im November l810 zu Ende ging, hatte er keine Neigung, nach Paris zurückzukehren, das ihn so oft durch seine Kritik gekränkt hatte. Er blieb in Rom und mietete sich in der Via Gregoriana 40 ein. Nun ohne den Rückhalt durch die Akademie, war er darauf angewiesen, seinen Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Damit erhält in Ingres? Werk das Auftragsporträt eine wachsende Bedeutung.


Noch repräsentierten das Napoleonische Regime in Rom hohe französische Funktionäre mit dem Präfekten Baron de Tournon und dem kunstbegeisterten General Miollis an der Spitze, zu denen Ingres in seiner Stipendiatenzeit Zugang gefunden hatte oder jetzt Beziehung aufnahm.


Jean-Auguste-Dominique Ingres


 


Porträt von Monsieur Devillers, 1811, Öl auf Leinwand, 96,5 x 78,5 cm.


 


1811 entstehen neben Porträtzeichnungen allein fünf Auftragsbilder, zu denen auch das des «Directeur de l’Enregistrement et des Domaines», Monsieur Devillers?, gehört.


Von der Schönheit der Macht
Monsieur Devillers, schon leicht ergraut, in Halbfigur stehend nach links gewandt und den Beschauer mit braunen Augen klar ansehend, ist in seiner schwarzen Galauniform dargestellt, die, auf seinen Beruf hindeutend, mit einer Silberstickerei von Weizenähren verziert ist; seine Rechte schiebt er nach der Mode der Zeit unter die seidene Weste, unter den linken Arm hat er den Zweispitz geklemmt, in der Hand, unter der der Degengriff sichtbar wird, hält er eine Golddose.


Ein Bild, das repräsentativ ist, ohne das Wesen des Dargestellten zu verhüllen, und das in seinem strengen Aufbau und seiner farbigen Beschränkung auf das Schwarz-Silber der Uniform ganz den Neigungen Ingres? entspricht. ? 1814 stellt der Künstler das Bild im Salon aus.





Biografisches
1792 Studium in Toulouse. 1796 im Atelier von David in Paris. Wird dessen Meisterschüler. 1806-1820 in Rom. 1820-1824 in Florenz. Hierauf in Paris. 1834 zum Direktor der Académie de France in Rom berufen. 1841 Rückkehr nach Paris. (sb/mc/th)






Sammlung Bührle, Zollikerstrasse 172 
Dienstag, Mittwoch, Freitag, Sonntag, 14 – 17 Uhr

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert