Dresdner Kleinwort legt US-Rechtsstreit um Diskriminierung bei

«Der Fall wurde ohne Anerkennung geltend gemachter Ansprüche zur Zufriedenheit aller Beteiligten beigelegt», sagte die Sprecherin der Investmentbank, Michelle Schmitz, am Freitag der dpa. Sie bestätigte damit einen Bericht der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» vom selben Tag. Die Dresdner Kleinwort ist die Investmentbanksparte der Allianz-Tochter Dresdner-Bank.


Schadenersatz für mindestens 500 Mitarbeiterinnen
Sechs weibliche Führungskräfte waren Anfang 2006 wegen angeblicher Diskriminierung in den USA vor Gericht gezogen. Der Rechtsstreit war als Sammelklage angelegt und zielte nach damaligen Angaben der New Yorker Rechtsanwaltskanzlei Thompson Wigdor Gilly auf mehr als eine Milliarde Dollar (741 Mio Euro) Schadenersatz für mindestens 500 Mitarbeiterinnen der Bank. Ob die sechs Klägerinnen Geld bekamen und in welcher Höhe, wurde nicht bekannt. In ähnlichen Fällen hatten die Investmentbanken Morgan Stanley und Smith Barney in den vergangenen Jahren Summen in mehrstelliger Millionenhöhe gezahlt, um Klagen von Mitarbeiterinnen abzuwehren.


Karrierechancen vorenthalten
Die sechs Frauen, die die Dresdner Kleinwort inzwischen verlassen haben, hatten beklagt, die Bank enthalte ihnen die für Männer üblichen Karrierechancen und eine entsprechende Vergütung vor. Ausserdem komme es im Alltag zu Diskriminierungen: Beispielsweise würden abschätzige Bemerkungen über Mutterschaftsurlaub gemacht und Frauen von Besprechungen mit Kunden ausgeschlossen, die in Strip-Clubs abgehalten worden seien. Die Dresdner Kleinwort hatte zu Verfahrensbeginn die Vorwürfe zurückgewiesen: Die Investmentbank bewege sich voll und ganz im Rahmen der Gesetze. (awp/mc/ab)

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