E.ON bei Gesprächen mit Gazprom über Gasfeld Russkoje weiter uneins

Vorstandschef Wulf Bernotat räumte am Dienstag bei einer Energiekonferenz in Köln ein, dass bis zum geplanten Produktionsstart Ende September eine Einigung unsicher sei. An dem Gasfeld streben die Düsseldorfer eine Beteiligung von 25 Prozent minus einer Aktie an. An Jushno Russkoje ist auch die BASF-Tochter Wintershall beteiligt.


Beteiligungen in Ungarn und Ausgleichszahlungen in Höhe von 1,2 Milliarden Euro
In einem Rahmenvertrag hatten sich E.ON und Gazprom vor einem Jahr auf die Beteiligung verständigt. In diesem Vertrag bot E.ON dem rusischen Konzern unter anderem Beteiligungen in Ungarn und Ausgleichszahlungen in Höhe von 1,2 Milliarden Euro an. Ursprünglich sollten die Verhandlungen bereits Ende 2006 abgeschlossen werden. Presseberichten zufolge sollen die Russen aber zusätzliche Forderungen gestellt haben, weil angeblich die Kosten der Erschliessung höher ausfielen und die Reserven über den Erwartungen lägen.


«EU-Kommission wird mit Zerschlagungsplänen scheitern»
Bernotat bekräftigte seine Einschätzung, dass die EU-Kommission mit ihren Plänen zur Zerschlagung der Energiekonzerne in Europa scheitern wird. Die Behörde ist fest entschlossen, den Unternehmen die Netze zu entreissen, um für mehr Wettbewerb zu sorgen. «Am Ende wird das Konzept nicht durchkommen», sagte Bernotat. Für den Wettbewerb in Europa würde dieser Schritt ohnehin nichts bringen. Wichtiger sei es vielmehr, den grenzüberschreitenden Verkehr von Strom und Gas auszubauen, um damit eine Verbindung zwischen den nationalen Märkten zu erreichen.


Kartellamtspräsident Bernhard Heitzer kritisch
Auf der Konferenz des Energiewirtschaftlichen Instituts der Universität zu Köln äusserte sich auch Kartellamtspräsident Bernhard Heitzer kritisch zu dem Vorhaben: Wettbewerbspolitisch sei die Trennung der Netze zwar der einfachste Weg. Aber «ich glaube nicht, dass (dann) die notwendigen Investitionen stattfinden und eine verlässliche Energieversorgung aufrechterhalten werden kann». (awp/mc/gh)

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