EADS: Finanzierung des Airbus-Kaufs kein Problem

Der Konzern habe eine sehr solide Bilanz und eine Netto- Cashposition von mehr als fünf Milliarden Euro. Der britische Flugzeugbau- und Rüstungskonzern BAe Systems hatte am Vortag grünes Licht für den Verkauf seines 20-prozentigen Airbus-Anteils für einen Preis von 2,75 Milliarden Euro an die EADS gegeben. EADS hält bisher 80 Prozent an dem Flugzeugbauer, der den Grossteil der Konzerngewinne beisteuert, zuletzt aber mit Problemen zu kämpfen hatte. Nach Einschätzung von Beobachtern kann EADS diese noch energischer angehen, wenn keine Abstimmung mit Mitgesellschaftern mehr notwendig ist. Der Konzernsprecher sagte, es gelte generell: «Wir werden die Lösung der aktuellen Herausforderungen bei Airbus weiter mit Hochdruck vorantreiben.»


Verkaufsoption
BAe hatte seinen Aktionären am Mittwoch empfohlen, dem Verkauf des 20-Prozent-Pakets an EADS zuzustimmen. Die Briten können eine früher vereinbarte Verkaufsoption ziehen. Eine aktuelle Bewertung hatte den Preis von 2,75 Milliarden Euro ergeben. Ursprünglich wollte BAe mit dem Verkauf deutlich mehr erzielen. Erschwert wurde das Geschäft durch die Probleme beim wichtigsten Airbus-Projekt A380 und beim A350, die erst nach der erklärten Verkaufsabsicht bekannt geworden waren. Deshalb gab es bei BAe Systems auch Überlegungen, den Anteil zu behalten.


Beträchtliche Menge an Aufmerksamkeit des Managements
Die Konzernführung unter BAe-Chef Mike Turner begründete die Verkaufsempfehlung unter anderem damit, dass die Lösung der Probleme bei Airbus eine «beträchtliche Menge an Aufmerksamkeit des Managements, an Zeit und an Investitionen» erfordern werde. Erst dann könne der Wert wieder gesteigert werden. Angesichts des Finanzbedarfs, der bei Airbus mittelfristig erforderlich sein könnte, sei das BAe-Management besorgt.


Produktionsprogramme überprüfen
EADS-Co-Chef Louis Gallois bezeichnete die Äusserungen des Partners BAE Systems zur Airbus-Zukunft als «nicht überraschend». Seit Juli seien die Märkte über mögliche Risiken und die anstehenden Herausforderungen bei Airbus informiert gewesen, sagte Gallois am Donnerstag in Paris. Derzeit würden alle Produktionsprogramme überprüft. In einigen Woche werde dann wie geplant über mögliche Massnahmen informiert.

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