EGL: Leicht tieferer Reingewinn im Halbjahr

In der Folge sank der Umsatz der EGL im ersten Halbjahr auf 2’042,6 (VJ 2’568,7) Mio CHF. Die Bruttomarge konnte jedoch um 27% auf 437 Mio CHF gesteigert werden, davon entfielen 163,2 (-9%) auf den Handel mit Energiederivaten. Hohe Abschreibungen drückten den EBIT jedoch auf 193,3 (198,6) Mio CHF. Unter dem Strich verblieb ein 2% tieferer Reingewinn von 123,1 Mio CHF.


Personalbestand deutlich erhöht
Das starke Wachstum der Gruppe drückte sich auch in 18% höheren Personalkosten von 68,1 Mio CHF aus; der Personalbestand stieg um 70 auf 729 Pensen. Der übrige Betriebsaufwand erhöhte sich sogar um 90% auf 130,8 Mio CHF. Darin seien Aufwendungen für Informatik und Beratungsdienstleistungen sowie und Wartungsarbeiten in den Gas-Kombikraftwerken Calenia Energia und Rizziconi Energia enthalten.


Strategische Ausbauprojekte im Plan
Die Gas-Kombikraftwerke in Italien bedingten auch deutlich höhere Abschreibungen von 48,6 Mio CHF (+127%); ferner fielen Abschreibungen auf Netzanlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen an. Die strategischen Ausbauprojekte der EGL kommen den Angaben zufolge gut voran. Projektfinanzierungen, wie sie die EGL für ihre Asset-Projekte anstrebt, seien aber in der Berichtsperiode nicht möglich gewesen. Im Bericht des VR-Präsidenten an die Aktionäre wird die Finanzkrise dafür verantwortlich gemacht.


Gas-Kombikraftwerk SE Ferrara 2010 operativ  
Die Inbetriebsetzungsarbeiten für das Gas-Kombikraftwerk SE Ferrara sind der EGL zufolge abgeschlossen; die Anlage dürfte voraussichtlich ab Anfang 2010 voll operativ sein. Noch in diesem Jahr könne die EGL mit dem Bau eines Windparks in der italienischen Provinz Campania beginnen. Im Erdgasgeschäft habe die EGL ferner ihre Aktivitäten auf der Beschaffungs- als auch auf der Absatzseite intensivieren und ihre lokale Präsenz und Handelstätigkeit in Südosteuropa verstärken können. Im Projekt der Trans Adriatic Pipeline (TAP) schliesslich seien sowohl im technischen Bereich als auch auf politischer Ebene «bedeutende Fortschritte» erzielt worden.


CSA-Handelspositionen finanziell abgesichert
Im Energiehandel habe die EGL eine Tendenz zur verstärkten Absicherung von Kreditrisiken verzeichnet. Auch die EGL habe einzelne Gegenparteien ausgeschlossen und sich auf Handelspartner konzentriert, mit denen so genannte Credit Support Annexes (CSA) bestehen. Wegen des Einbruchs der Energiepreise habe die EGL aber ihre Handelspositionen mit CSA-Handelspartnern durch hohe Geldzahlungen absichern müssen.


Liquide Mittel verringert
Als Konsequenz fiel der operative Cashflow mit -250,1 Mio CHF stark negativ aus, nach plus 47 Mio CHF im Vorjahr. Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeiten belief sich auf -70 Mio CHF, während sich der Mittelzufluss aufgrund von Finanzierungstätigkeiten auf 169,9 (6,2) Mio CHF erhöhte. Der Free Cash Flow betrug -330,9 Mio CHF. Die liquiden Mittel per 31. März 2009 verringerten sich um 170,7 Mio auf 615,8 Mio CHF.


Vorjahresergebnis ausser Reichweite
Für das Gesamtjahr 2008/09 geht das Unternehmen davon aus, dass das Vorjahresergebnis nicht wiederholt werden kann. Aufgrund der Auswirkungen der Finanzkrise auf die Realwirtschaft und die Energiemärkte werde das Energiehandelgeschäft auch im zweiten Halbjahr anspruchsvoll bleiben. Die EGL werde den Ausbau ihrer Geschäftsfelder weiterverfolgen. (awp/mc/ps/07)

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