«Emiratisierung» der Wirtschaft setzt Firmen unter Druck

Von Gérard Al-Fil


 


Obwohl in den VAE jährlich 600 000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, sind momentan 33 000 Einheimische auf Stellensuche, darunter 14 000 Sekundärschulabgänger. Dieses Missverhältnis müsse beseitigt werden, so Arbeits- und Sozialminister Dr. Ali Al Kaabi.


 


Wider dem Klischee des «arbeitsscheuen Emiratis»


«Es gibt dieses Vorurteil, viele Emiratis seien arbeitsscheu. In Wirklichkeit sind es die ausländischen Firmen, die lieber Gastarbeiter zu inakzeptablen Gehältern beschäftigen, um Kosten zu sparen.», beklagt Al Kaabi. In der Tat sind ausländische Mitarbeiter («Expats»), die in den VAE  80% der arbeitenden Bevölkerung darstellen, zu z. T. harschen Bedingungen angestellt, müssen Ihre Pässe beim Arbeitgeber abgeben und die Gebühren für die Arbeitsbewilligung selber bezahlen. «Einen Inländer können die Unternehmen eben nicht zum Niedriglohn beschäftigen, ohne rechtliche Konsequenzen zu befürchten. Deshalb stellt man bevorzugt Ausländer ein.», so Minister Al Kaabi. 


 


Countdown für Unternehmen läuft


Jetzt wurde privaten Firmen eine 18-monatige Frist gesetzt, um sowohl die Chefs der Personalabteilungen als auch alle Sekretariatsstellen mit «Locals», also Einheimischen, zu ersetzen. Dr. Al Kaabi hofft , dass mit diesen Massnahmen seine derzeit 33 000 arbeitslosen Landsleute zu ihrem Recht auf einen Arbeitsplatz kommen. «Die VAE sind unser Land und so sollen unsere Söhne und Töchter bei der Stellenbesetzung Vorrang haben.», sagt Al Kaabi. In den Freezones wie DIFC, Airport Freezone oder dem Freihafen Jebel Ali gelten die neuen Bestimmungen nicht.

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