Emmi: «Im Auslandgeschäft in vielen Bereichen konkurrenzlos»

«Im Käsegeschäft spielen Nestlé und Danone keine grosse Rolle. Bei den Frischprodukten befinden wir uns in einer Nische. Da unsere Kunden Qualität wünschen, sind wir in vielen Bereichen konkurrenzlos», so Riedener auf die Frage nach den Chancen gegenüber den grossen Playern. 


Emmi zufrieden mit US-Geschäft
Riedener zeigt sich trotz Wirtschaftskrise «sehr zufrieden» mit dem Amerikageschäft, Emmi habe dort im Geschäft mit Schweizer Käse einen Marktanteil von rund 80%. «Es gibt in den USA viele Schweizer, die unsere Produkte schätzen, und viele Communities leben eine bestimmte Kulinarik, zu denen Emmi-Produkte gehören», meint der Konzernchef. Anfang Jahr habe Emmi durch den Kauf der Roth Käse USA das Portfolio mit einheimischem Käse ergänzt. Roth sei stark im Food-Service-Bereich, Emmi im Retailgeschäft. «Wir können jetzt ein komplettes Sortiment über beide Kanäle anbieten», so Riedener.


Ohne Werbung kein Umsatz
Emmi investiert laut dem Emmi-Chef jährlich über die ganze Gruppe «rund» hundert Mio CHF in Marketing und Werbung. Im Verhältnis zum Umsatz von rund 2,7 Mrd sei dies eine vernünftige Grösse. «Vergleicht man diese Summe mit der internationalen Konkurrenz, so ist sie bescheiden», meint Riedener. Einige Mitbewerber gäben bis zu 10% für klassische Werbung aus. Wolle man aber ein Produkt in den Markt reindrängen, müsse man schon Geld in die Hand nehmen.


Genussfaktor rückt wieder in den Vordergrund
Bezüglich neuer Produkte rücke der Genussfaktor in Zeiten der Krise wieder in den Vordergrund. «Zwar verzichten viele Konsumenten auf Luxusartikel, gleichzeitig möchten sie sich aber doch etwas Gutes gönnen.» Nach wie vor spiele auch das Thema Wellness eine Rolle. «Gerade in diesem Bereich sehen wir für unsere Produkte ein grosses Potenzial.» Auch die Swissness werde «weiterhin eine wichtige Rolle spielen».


Emmi-Produkte auch bei Lidl
Zur Tatsache, dass Emmi-Produkte bei Lidl in der Schweiz zu kaufen sind, sagte Riedener: «Wir beliefern lediglich Lidl in Deutschland mit Emmi-Markenartikeln. In der Schweiz liefern wir ein Basissortiment an generischen Produkten unter der Marke Lidl.» Ob der Discounter diese von Emmi oder von jemand anderem erhalte, spiele keine Rolle. Nun habe Lidl aber entschieden, dass er von Deutschland aus einige Emmi-Artikel in die Schweiz importieren möchte. «Da unsere Produkte überall frei käuflich sind, können wir dies nicht verhindern», so Riedener. (awp/mc/ps/21)

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