Enel erwirbt zehn Prozent an von E.ON umworbener Endesa

Die Beteiligung sei Teil der Strategie, die Position des Unternehmens auf dem europäischen Strommarkt zu stärken. Die spanische Presse sah in dem Schachzug am Mittwoch den Versuch, eine Übernahme von Endesa durch den deutschen E.ON-Konzern zu verhindern.


Endesa-Aktien blieben am Mittwoch vom Handel ausgesetzt. Laut spanischer Börsenaufsicht sollte der Handel so lange ausgesetzt bleiben, bis die Umstände der Beteiligung von Enel an Endesa geklärt seien. Laut Medien plant Enel eine Aufstockung der Beteiligung auf bis zu 25 Prozent. Die E.ON-Aktie fiel am Mittwoch zu Handelsbeginn um 4,51 Prozent auf 98,58 Euro.


Mit Spannung erwartete Endesa-Hauptversammlung
E.ON hatte zuletzt 38,75 Euro je Endesa-Aktie oder insgesamt 41 Milliarden Euro für den grössten Stromkonzern Spaniens geboten. Die Offerte ist an eine Mindestannahmequote von 50,1 Prozent sowie einer Aufhebung der Stimmrechtsbeschränkung geknüpft. Auf einer Hauptversammlung am 20. März sollen die Endesa-Aktionäre diese beschliessen. Durch den geplanten Zusammenschluss würde einer der grössten Energiekonzerne der Welt mit über 50 Millionen Kunden in Europa, Süd- und Nordamerika entstehen.


Clos setzt auf spanische Lösung
Der spanische Industrieminister Joan Clos hatte sich am Dienstag zu Wort gemeldet und gesagt, dass E.ON den Kampf um Endesa noch nicht gewonnen habe. Er halte es für wahrscheinlicher, dass Endesa mehrheitlich in spanischer Hand bleibe. Eine «spanische Lösung» habe derzeit bessere Chancen als eine Übernahme des grössten spanischen Stromversorgers durch E.ON. Für E.ON werde es «sehr schwer» werden, unter den Endesa-Aktionären eine ausreichende Mehrheit für die angestrebte Änderung des Stimmrechts in der Konzernführung zu erhalten. (awp/mc/pg)

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