Enttäuschende US-Konjunkturdaten treiben Euro über 1,58 Dollar

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag noch auf 1,5806 (Dienstag: 1,5775) Dollar fest gesetzt. Der Dollar kostete 0,6327 (0,6339) Euro. Der Euro-Rekordwert vom 22. April bei 1,6018 Dollar rückt damit wieder etwas näher.


Ernüchternde Signale vom US-Arbeitsmarkt
«Die Signale vom US-Arbeitsmarkt waren eher ernüchternd», sagte Devisenexperte Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Dies habe den Dollar belastet. So wurden laut einem Bericht des Arbeitsmarkt-Dienstleisters Automatic Data Processing (ADP) in den USA im Juni 79.000 Stellen gestrichen. Das US-Arbeitsministerium wird den offiziellen Arbeitsmarktbericht für Juni an diesem Donnerstag veröffentlichen. Die ADP-Daten werden am Markt als ein Signal für den Arbeitsmarktbericht gesehen. Die Konjunktursorgen haben aus Sicht von Wortberg mit den neuen Daten wieder etwas an Gewicht gewonnen.


Zinserhöhungen gelten als sicher
«Hauptthema bleibt aber die Inflation», sagte Wortberg. Die Zinspolitik der Notenbanken ziehe das Interesse auf sich. Sowohl für die Eurozone als auch für die USA werde inzwischen fest mit Zinserhöhungen gerechnet. «Die Erwartungen sind extrem weit fortgeschritten», betonte Wortberg. Der Markt spekuliere nach der als sicher geltenden Zinserhöhung durch die EZB an diesem Donnerstag mit zwei weiteren Zinserhöhungen bis 2009. Die Aussagen von Notenbankchef Jean-Claude Trichet dürften damit mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt werden. Er dürfte aus Sicht von Wortberg aber nicht den Startschuss für eine Zinserhöhungsserie geben.


Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79520 (0,79090) britische Pfund , 168,41 (166,57) japanische Yen und auf 1,6135 (1,6055) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 935,25 (937,50) Dollar gefixt. (awp/mc/pg/27)

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