Eröffnung: Leichte Verluste – Anspannung vor Fed-Sitzung

Vor der am Abend anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed herrsche Zurückhaltung, sagten Börsianer. Volkswirten zufolge wird die Fed trotz vermehrter Signale für eine Stabilisierung der US-Konjunktur ihren bisherigen Kurs bestätigen und eine anhaltende Niedrigzinspolitik signalisieren. «Das Gesamtbild hat sich nicht geändert. Anleger sind mit Blick auf die Wirtschaftsentwicklung weiter vorsichtig – beispielsweise brachen die japanischen Exporte im Mai erneut deutlich ein», sagte Stratege Edmund Shing von der BNP Paribas. Am Nachmittag stehen zudem noch einige US-Konjunkturdaten an.


Technologiewerte rückten nach starken Zahlen von Oracle in den Fokus. So gewannen Capgemini 0,67 Prozent auf 24,845 Euro. Unterdessen zeigten sich STMicroelectronics mit minus 0,08 Prozent auf 5,087 Euro relativ unbeeindruckt von einer Allianz zwischen Intel und Nokia für das mobile Internet. Die UniCredit erwartet, dass der Einfluss dieser Zusammenarbeit auf die Konkurrenz in Europa für 2009 und 2010 noch recht gering sein dürfte. Dennoch könne Intel zu einem starken Konkurrenten für Handychips werden, so Analyst Gerhard Schwarz. Aktien von Nokia stiegen um 2,06 Prozent auf 10,42 Euro. Hier stützten Händlern zufolge zudem Gerüchte um eine Prognoseerhöhung.


Minen- und Stahlwerte waren europaweit unter den Gewinnern, nachdem bereits in Asien die Branche zu den Favoriten gehörte. In London gewannen Anglo American 3,84 Prozent auf 1.715,50 Pence. Nach den Fusionshoffnungen Anfang der Woche mit Xstrata rücke nun ein möglicher Verkauf der Baumaterialsparte Tarmac in den Blick, schrieb die «FT». Auch andere Minenwerte wie Rio Tinto oder Kazakhmys waren gefragt. ArcelorMittal gewannen 2,53 Prozent auf 22,93 Euro. Dem Stahlkonzern zufolge wird China bei einer Erholung der weltweiten Stahlnachfrage eine Schlüsselrolle einnehmen.


Aktien der BNP Paribas profitierten von positiven Studien und legten um 1,89 Prozent auf 44,735 Euro zu. Die Citigroup hob das Kursziel von 50,00 auf 55,00 Euro an und rät unverändert zum Kauf. Die Analysten der SocGen stuften die Titel derweil von «Hold» auf «Buy» hoch. Unterdessen gewannen Air France-KLM 2,21 Prozent auf 8,965 Euro. Händler verwiesen insbesondere auf eine positive Studie als Antrieb. Morgan Stanley hob die Einschätzung für die Titel der französischen Fluggesellschaft von «Equal-weight» auf «Overweight». Unterdessen hat sich Air France mittels einer Wandelanleihe 661 Millionen Euro beschafft.


Credit Suisse drehten nach ersten Gewinnen mit 0,13 Prozent auf 45,44 Franken ins Minus. Die Schweizer Grossbank und die Deutsche Bank haben ihren Rechtsstreit mit dem US-Chemiekonzern Huntsman durch einen Vergleich beigelegt. Beide Institute zahlten jeweils 316 Millionen US-Dollar (226 Millionen Euro) an das amerikanische Unternehmen. Zusätzlich zu der Vergleichszahlung wollen beide Banken der Huntsman-Tochter Huntsman International LLC je einen Kredit in Höhe von 550 Millionen Dollar zur Verfügung stellen. Huntsman hatte die beiden Grossbanken im Herbst vergangenen Jahres verklagt, nachdem sie die Finanzierung für die 6,5 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Huntsman durch Hexion Specialty Chemicals zurückgezogen hatten. Die Fusion war daraufhin gescheitert. (awp/mc/ps/12) 

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