EU-Ausblick: Etwas schwächer – Verschnaufpause zur Wochenmitte

Ausserdem hätten die Standardwerte an der Wall Street im späten Handel in die Verlustzone gedreht und somit eine schwache Vorgabe geliefert. Der Future auf den EuroSTOXX 50 verlor 0,41 Prozent im Vergleich zum Börsenschluss in Europa am Vortag. In London wird der FTSE 100 nach Aussagen von Experten um 0,5 Prozent schwächer eröffnen, nachdem er am Dienstag 0,81 Prozent gewonnen hatte.


An der Wall Street hatten Kursverluste bei einigen Bankaktien und enttäuschende Daten vom US-Immobilienmarkt die Kauflaune der Anleger gebremst. Der Leitindex Dow Jones ging mit einem Minus von 0,34 Prozent aus dem Dienstagshandel. Der Future auf den US-Leitindex verlor zudem seit dem Handelschluss in Europa am Vortag (17.35 Uhr) 0,60 Prozent. In Japan verzeichnete der Nikkei-225-Index dagegen am Morgen weiterhin leichte Kursgewinne von 0,59 Prozent.


Im Mittelpunkt des Interesses stehen die Geschäftszahlen der Fluggesellschaft Air France-KLM. Die weltweite Luftfahrtkrise hat den europäischen Branchenprimus erstmals seit seiner Entstehung 2003 tief in die Verlustzone gestürzt. Der französisch-niederländische Konzern kappt daher die Kapazitäten und baut Tausende Stellen ab. Im Geschäftsjahr 2008/09 (per Ende März) ist laut Unternehmensangaben ein Verlust von 814 Millionen Euro angefallen. Konzernchef Pierre-Henri Gourgeon sagte zudem, dass das neue Geschäftsjahr «noch einmal sehr schwierig wird».


Dann blicken die Anleger einmal mehr auf die Aktien des Fiat-Konzerns. Im Tagesverlauf wird der italienische Autobauer das mit Spannung erwartete Konzept zum Einstieg beim schwer angeschlagenen Autobauer Opel der Bundesregierung vorlegen. Am Dienstag hatte sich die Gewerkschaft IG-Metall nach einem Treffen mit Fiat-Chef Sergio Marchionne bereits enttäuscht von den Plänen der Italiener gezeigt. Der IG-Metall-Vorsitzende Berthold Huber verwies dabei auf die unterschiedlichen Traditionen und Kulturen der Mitbestimmung in Italien und Deutschland. Auch das grundsätzliche Problem der sehr ähnlichen Modellpaletten beider Hersteller sei nicht ausgeräumt worden. Goldman Sachs hob zudem sein Votum für Fiat-Papiere von «Neutral» auf «Buy».


An der Börse in Madrid dürften die Aktien der Banco Popular Espanol das Interesse der Anleger auf sich ziehen. Die drittgrösste an der Börse gelistete Bank des Landes hat sich einverstanden erklärt, bei der Banco de Andalucia einzusteigen. Demnach bestätigte die Banco Popular ein Angebot zur Übernahme von nahezu einem Fünftel der Anteile an der Regionalbank. Bei dem Geschäfte biete das Institut sechs eigene Aktien für ein Papier der Banco de Andalucia.


In der Pharmabranche reichte die Schweizer Roche-Tochter Genentech gemeinsam mit Biogen Idec bei der US-Gesundheitsbehörde FDA zusätzliche Anträge zum Einsatz des Medikamentes Rituxan ein. Das Mittel wird bei der häufigsten Leukämie-Erkrankung von Erwachsenen eingesetzt. Falls die FDA das Gesuch «prioritär» behandle, könne eine Entscheidung binnen sechs Monaten vorliegen, hiess es.


Schliesslich dürften noch einige weitere Umstufungen für Bewegung bei einigen Kurse sorgen. So hob JP Morgan die Aktien des Ölkonzerns Royal Dutch Shell von zuvor «Underweight» auf «Neutral» und Analysten von Goldman Sachs senkten die Bewertung für die Papiere des LKW-Bauers Scania von zuvor «Neutral» auf «Sell». (awp/mc/ps/08)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert