EU-Ausblick: Freundlich – Positive US-Vorgaben stützen

Der europäische Leitindex lag damit 1,00 Prozent über dem Schlusskurs vom Donnerstag. Finspreads erwartet den FTSE 100 um 0,49 Prozent höher bei 5.908 Punkten. Insbesondere von den US-Vorgaben erwarten Händler positive Impulse: Der Dow Jones hat am Donnerstag im Vergleich zum Handelsende in Europa seine Kursgewinne um 200 Punkte kräftig ausgebaut und wie die anderen US-Börsen fest geschlossen. Am Morgen tendierte der Future auf den US-Leitindex kaum verändert. Die asiatischen Handelsplätze zeigten sich mit Verlusten in Japan und Kursgewinnen im Hang Seng erneut uneinheitlich. Am Nachmittag rückt neben anderen US-Konjunkturdaten insbesondere der Arbeitsmarktbericht für Januar in den Fokus.


Der europäische Telekom-Sektor könnte wieder einmal unter den schlechten Zahlen von LM Ericsson zu leiden haben. Der schwedische Telekomausrüster hat nach dem unerwarteten Gewinneinbruch im dritten Quartal auch im vierten Quartal etwas schwächer abgeschnitten als angenommen. Wie das Unternehmen am Freitag in Stockholm mitteilte, gab das operative Ergebnis von 12,2 auf 7,6 Milliarden schwedische Kronen (802 Millionen Euro) nach. Zu schaffen machte den Schweden neben der nachlassenden Nachfrage vor allem der schwächelnde US-Dollar.


In London stehen British Airways ebenfalls mit Zahlen im Blick. Experten erwartet, dass das Unternehmen für das dritte Quartal ein starkes Gewinnwachstum ausweist, da die Vorweihnachtszeit wenige chaotisch abgelaufen ist als im Vorjahreszeitraum. Die Societe Generale rechnet mit einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 194 Millionen britischen Pfund. Aktien von Alliance & Leicester dürften ebenfalls Thema am Markt sein. Fitch Ratings hat einen Ausblick sein für den britischen Baufinanzierer wegen dessen gesunkenen Profitabilität und der Unsicherheit am britischen Immobilienmarkt gesenkt.


GlaxoSmithKline könnten von einem positiven Analystenkommentar profitieren. HSBC hatte die Titel von «Underweight» auf «Neutral» gehoben. Die Dividendenrendite könnte das Kursziel von 1.180 Pence stützen, selbst wenn sich Kürzungen in der Prognose für den Gewinn je Aktie bewahrheiten sollten. Electricite de France (EdF) will Wettbewerbern über drei Tender in den Jahren 2008 und 2009 Zugang zu seiner Elektrizität bieten und bereits den ersten Tender ausgeschrieben habe. Der Plan beinhalte 1.500 Megawatt über einen Zeitraum von 15 Jahren. Die französischen Wettbewerbshüter hatten im Dezember zugestimmt.


Daneben steht die Übernahme der Societe Generale weiter im Raum. Nach einem Bericht der «Financial Times» hat die französische Grossbank das Bankhaus Rothschild engagiert, um sie bei Verteidigungsstrategien für mögliche Übernahmeangebote zu beraten. Am Markt kursierten unterdessen weiter Spekulationen über eine Übernahme durch die BNP Paribas, sagten Börsianer.


In der Schweiz könnten Novartis von verschiedenen Nachrichten bewegt werden. Die US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA warnt in einem Schreiben vor Risiken bestimmter Antiepilepsie-Medikamente, die bei Patienten eine erhöhte Selbstmord-Neigung zur Folge haben. Betroffen seien insgesamt elf Medikamente, darunter auch die Produkte Tegretol und Trileptal von Novartis. Ausserdem schlägt der Verwaltungsrat des Schweizer Pharmakonzern mit Ann Fudge eine der 50 mächtigsten Frauen der amerikanischen Geschäftswelt zur Neuwahl in den Verwaltungsrat vor. Auf der Generalversammlung am 26. Februar sollen die Aktionäre zudem über die elfte Dividendenerhöhung auf 1,60 Schweizer Franken, ein Plus von 19 Prozent abstimmen. Sie war bereits Mitte Januar angekündigt worden. (awp/mc/ps)

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