EU-Ausblick: Knapp behauptet – Warten auf Impulse aus USA

Am Vortag war der europäische Leitindex mit bei sehr ruhigem Handel mit einem hauchdünnen Plus von 0,03 Prozent auf 4.295,99 Zähler in die Woche gestartet. IG Index erwartet den FTSE 100 in London bei 6.294 Zählern, nachdem der «Footsie» am Vortag 0,19 Prozent auf 6.315,20 Zähler gewonnen hatte.


Die US-Börsen waren am Montag feiertagsbedingt geschlossen geblieben und entsprechend fehlten die Impulse. Die Anleger hätten sich somit auf Fusionsnachrichten und -fantasien in Europa konzentriert. Am heutigen Vormittag stehen in Europa Daten zum Bruttoinlandsprodukt BIP im zweiten Quartal sowie die Erzeugerpreise der Industrie im Juli an, die den Markt aber wenig bewegen dürften. Die Börsen in Asien tendierten unterdessen am Morgen uneinheitlich, so dass auch von dieser Seite keine klare Vorgabe für Europa kam.


Topthema in Europa ist laut Händlern die Neuordnung der Aktienindizes der STOXX-Familie, die zum 24. September effektiv werden. Im europäischen Leitindex EuroSTOXX 50 rücken die Titel des Stahlkochers ArcelorMittal , des französischen Elektrokonzerns Schneider Electric und des Bauunternehmens Vinci auf. Sie ersetzen Ahold , Allied Irish Banks (AIB) und Lafarge. In den STOXX 50, der auch Schweizer und britische Werte umfasst, werden Intesa SanPaolo und Sanofi-Aventis aufgenommen. Dafür fallen Carrefour und Aviva aus Grossbritannien in den Auswahlindex.


PSA Peugeot Citroen rücken in Paris mit in den Blick. Der Autobauer will im Jahr 2010 4 Millionen Fahrzeuge verkaufen. In diesem Jahr soll eine operative Marge von 5,5 bis 6,0 Prozent erreicht werden. Diese soll danach auf 6,0 bis 7,0 Prozent weiter steigen.


In London rücken die im «Footsie» schwer gewichteten Minenwerte mit der Bilanz von Kazakhmys in den Fokus. Das Kupferförderunternehmen mit seinen Hauptwerken in Kasachstan hat einer ersten Händlereinschätzung zufolge die Gewinnerwartungen der Analysten dank höherer Metallpreise übertroffen.


In Zürich rücken Swiss Life Holding mit ihrer Bilanz zum ersten Halbjahr in den Blick. Der Lebensversicherungskonzern steigerte Gewinn und Prämieneinnahmen stärker als vom Markt erwartet lieferte laut Börsianern einen freundlicheren Ausblick.


Der schweizerische Zeitarbeitsvermittler Adecco will die restlichen Aktionäre der DIS nun herausdrängen und verzichtet auf das ursprüngliche geplante «Delisting». Eine Gruppe von Investoren habe ein Paket von 15,7 Prozent an dem deutschen Branchenkollegen für 113 Euro je Aktie in die Schweiz verkauft, teilte Adecco mit. Damit seien die Voraussetzungen für den «Squeeze-Out» der Minderheitsaktiönäre geschaffen.


Nestle einigte sich unterdessen mit der Hauptaktionärin von Sources Minérales Henniez auf den Erwerb der Mehrheit an dem Getränkehersteller. 61,66 Prozent der Anteile würden zu 3.000 Schweizer Franken (1.822 Euro) je Aktie erworben, teilte der Nahrungsmittelkonzern mit. Für die restlichen Anteile wird Nestle ein öffentliches Kaufangebot über 5.303 Franken je Aktie unterbreiten.


Lindt & Sprüngli erwägt unterdessen den Kauf der Premium-Marke Godiva. Zurzeit gehört die Marke, an der der Schweizer Schokoladenhersteller interessiert ist, zum US-Nahrungsmittelkonzern Campbell Soup . Analysten gehen laut «Financial Times Deutschland» von einem Verkaufspreis von mindestens einer Milliarde Dollar aus. (awp/mc/pg)

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