EU-Ausblick: Kursgewinne – Zuversicht nach Leitzinssenkung

Die Euphorie dürfte einige Tage anhalten, bevor sich die Marktteilnehmer die Entscheidung der Notenbank genauer ansehen werden, ergänzte ein anderer Börsianer. Der Dow Jones Industrial Average hatte genau wie die Börsen in Tokio sehr fest geschlossen. Die US-Notenbank (Fed) senkte ihre Leitzinsen zum ersten Mal seit über vier Jahren und nahm die Fed Funds Rate überraschend deutlich um 0,50 Prozentpunkte auf 4,75 Prozent zurück.


Die Citigroup erwartet den EuroSTOXX 50 bei 4.350 Zählern, nachdem der europäische Leitindex bereits am Dienstag 1,91 Prozent auf 4.264,42 Punkte gestiegen war. In London taxierte IG Index den FTSE 100 zum Handelsstart bei etwa 6.370 Punkten, nachdem der Londoner Leitindex am Vortag 1,63 Prozent auf 6.283,30 Zähler zugelegt hatte.


Aktien von Credit Agricole könnten trotz der positiven Stimmung im Finanzsektor unter Druck geraten. Die französische Grossbank Credit Agricole muss wegen Fehlspekulation ihrer Investmentbanking-Tochter Calyon im dritten Quartal eine Belastung verbuchen.


UniCredit-Papiere und Capitalia dürften ebenfalls einen Blick wert sein. Die italienische Wettbewerbsbehörde hat die Fusion der beiden Banken unter Auflagen genehmigt. Unter anderem muss sich UniCredit auch komplett von seinem Anteilen an Assicurazioni Generali SpA und deren Töchtern trennen.


Imperial Tobacco Group steht mit einem Zwischenbericht im Blick. Anleger dürften sich aber vor allem für Neuigkeiten über die Übernahme von Altadis interessieren. Imperial Tobacco hat sein Angebot im Juli abgegeben, allerdings müssen noch regulatorische Hürden genommen werden. Ausserdem sei ein Gegenangebot möglich, sagten Händler.


Auch von der Seite britischer Versicherer gibt es Neuigkeiten. Nach einem Bericht der «Times» denkt Standard Life über ein Angebot von 4,5 Milliarden britischen Pfund in Barmitteln und Aktien für den Spezialversicherer Resolution nach. Standard Life habe ausserdem Gespräche mit Pearl über die Möglichkeit geführt, nur das Lebensversicherungsgeschäft von Resolution zu übernehmen, sollte Pearl sich mit seinem Angebot durchsetzen. Pearl, hinter dem der Unternehmer Hugh Osmond steht, ist gegen eine Fusion von Resolution mit dem Konkurrenten Friends Provident.


In Paris könnten Alcatel-Lucent unter Druck geraten. CEO Patricio Russo warnte in einem Interview mit «Le Figaro», es sei noch zu früh, um zu sagen, ob die Fusion ein Erfolg sein werden. Der Telekommunikationskonzern hat seit dem Zusammenschluss drei Gewinnwarnungen ausgegeben. (awp/mc/ab)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert