EU-Ausblick: Leichte Abschläge – Vorgaben belasten

Der Future auf den EuroSTOXX 50 entspricht am Morgen einem Stand des europäischen Leitindex von 4.335 Punkten, nachdem dieser am Vortag um 0,61 Prozent auf 4.338,28 Punkte gestiegen war. Finspreads sieht den FTSE 100 in London bei 6.419 Zählern. Der britische Leitindex hatte am Mittwoch 1,10 Prozent höher bei 6.432,10 Zählern geschlossen.


Händler verwiesen auf leicht negative Vorgaben aus Übersee als Belastung. Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) hatte am Vorabend nach Handelsschluss in Europa noch 80 Punkte verloren und etwas schwächer geschlossen. Für den Nikkei-225-Index ging es am Morgen in Tokio um 0,67 Prozent nach unten und der Index schloss auf Tagestief.


Im Blick steht nach Zahlen die Aktie von Suez . Der französische Versorger hat im bisherigen Jahresverlauf einen deutlichen Gewinnschub verzeichnet und beim Umsatz sowie operativ die Erwartungen der Analysten getroffen. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Suez weiterhin mit einem Zuwachs beim operativen Gewinn.


Die französische Grossbank Credit Agricole hat im dritten Quartal einen Gewinnrückgang verbucht und etwas schwächer abgeschnitten als erwartet. Der Ertrag lag trotz eines Anstiegs ebenfalls unter den Schätzungen der Experten. Der französische Medien- und Telekommunikationskonzern Vivendi hat im dritten Quartal kaum Ergebnisfortschritte gemacht. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (EBITA) stieg nur leicht und lag im Rahmen der Markterwartungen. Entgegen den Hoffnungen der Analysten auf eine leichte Anhebung wurde der Jahresausblick nur bestätigt. Dagegen hat der französische Mischkonzern Bouygues seinen Umsatz im dritten Quartal dank überdurchschnittlich gestiegener Bauerlöse deutlicher als erwartet gesteigert. Der Gewinn in den ersten neun Monaten dürfte in ähnlichem Tempo gewachsen sein, wie im ersten Halbjahr.


Auch ohne Zahlen dürfte die Aktie von L’Oreal auf Interesse stossen. Der französische Kosmetikhersteller hat mit dem Verkauf eines 1,8-prozentigen Anteil am Pharmakonzern Sanofi-Aventis 1,5 Milliarden Euro eingenommen. Die Aktien seien ausserhalb der Börse zu je 60,50 Euro verkauft worden, teilte L’Oreal mit. Mit diesem Schritt verringerte sich die Beteiligung von L’Oreal an Sanofi-Aventis auf 8,7 Prozent. Die UBS stufte L’Oreal von «Neutral» auf «Buy» hoch und hob das Kursziel von 100 auf 102 Euro an.


In London legte die London Stock Exchange (LSE) Zahlen vor. Der Börsenbetreiber hat im ersten Geschäftshalbjahr dank eines stark wachsenden Handelsvolumens im Aktiengeschäft den operativen Gewinn um 41 Prozent gesteigert und rechnet für das Gesamtjahr mit einem «guten Resultat». Auch die Aktie von Barclays steht im Fokus. Die britische Grossbank hat im dritten Quartal und im Monat Oktober wegen der weltweiten Kreditkrise insgesamt 1,3 Milliarden Pfund abgeschrieben. Dennoch hätten Überschuss und Vorsteuergewinn in den ersten zehn Monaten des Jahres über dem Vorjahreswert gelegen, teilte die Bank mit.


In der Schweiz dürften Aktien der Zurich Financial Services (ZFS) einen Blick wert sein. Der Versicherer hat mit seinen Zahlen für die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres durch die Bank über den Analystenerwartungen gelegen und sieht sich auf einem guten Weg, die Jahresziele zu übertreffen. «‹Die Zahlen sind insgesamt gut und der Ausblick ist positiv», sagte ein Händler. (awp/mc/gh)

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