EU-Ausblick: Schwach – Sehr schwache Vorgaben aus Übersee

Am Nachmittag kommen aus den USA die mit Spannung erwarteten Arbeitslosenzahlen für den Monat August. Experten rechnen mit einer leicht gestiegenen Arbeitslosenquote von 5,8 Prozent (Vormonat: 5,7 Prozent). Der US-Ölpreis notierte am Freitagmorgen mit 107,77 US-Dollar elf Cent unter seinem Preis zum Handelsschluss am Vortag.


Der Future auf den EuroSTOXX 50 lässt einen um 1,01 Prozent tieferen Start des Index erwarten. Am Donnerstag hatte dieser mit einem Minus von 2,79 Prozent auf 3.274,82 Punkte geschlossen.


In einer an Bilanzzahlen armen Woche, stehen auch am letzten Tag keine Geschäftszahlen bedeutender europäischer Unternehmen auf dem Programm. Dafür könnten eine Reihe von Nachrichten einige Titel in Bewegung bringen.


Der Energiekonzern Electricite de France (EDF) will für die Übernahme des britischen Kraftwerksbetreibers British Energy laut einem Pressebericht nun doch mehr bezahlen. Im Rahmen eines alternativen Angebots aus Bargeld und Aktien biete der französische Versorger nun eine höhere Auszahlung an die Aktionäre, je nachdem, wie sich British Energy künftig entwickle, berichtet die «Financial Times» (Freitag) unter Berufung auf das Unternehmensumfeld. Die Gespräche mit einigen der grössten Investoren von British Energy hätten erste Ergebnisse gebracht. EDF war mit einem Gebot von 12 Milliarden britischen Pfund (14,8 Mrd Euro) zuvor bei den British-Energy-Aktionären abgeblitzt.


Ebenfalls durch einen Pressebericht könnte die Aktie von British Airways Impulse erhalten. Neben der Lufthansa hoffen demzufolge auch die britische Fluggesellschaft sowie die chinesische Hainan Airlines auf den Zuschlag beim Verkauf von Brussels Airlines. Die beiden Gesellschaften haben sich der laut der «Süddeutschen Zeitung» (Freitag) ebenfalls beworben. Lufthansa gelte indes weiterhin als vom Management favorisierter Partner.


In der Schweiz stehen Roche-Aktien mit einer Medikamentenzulassung im Blick. Der Schweizer Pharmakonzern hat von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für seinen Hepatits-B-Test Cobas TaqMan erhalten. Das teilte das Unternehmen am Donnerstagabend nach Börsenschluss mit. Der Test messe mit Hilfe von Roches PCR Technologie die Zahl der Hepatitis-B-Viren im Blut eines Patienten.


Aktien von Telefonica könnten mit Plänen zur Vermarktung seines Breitbandnetzwerkes interessieren. Der spanische Telekomkonzern will trotz Protesten von Konkurrenten ab Ende Oktober Zugänge zu seinem neuen Glasfaser-Breitbandnetzwerk vermarkten. Zu Beginn sollen nach Angaben des Unternehmens Internetzugänge mit Geschwindigkeiten von 30 Megabytes (MB) je Sekunde angeboten werden, das ist etwa zehn bis 30 Mal schneller als andere ADSL-Produkte auf dem Markt. Später könnte das Netzwerk sogar Geschwindigkeiten von einem Gigabyte (GB) je Sekunde bieten, hiess es.


Mit Air France-KLM und easyJet legen zwei Fluggesellschaften ihre Verkehrszahlen für den Monat August vor.


Schliesslich dürften Analystenkommentare für Impulse sorgen. Die UBS hat das Kursziel für Titel des Schweizer Medizintechnik-Herstellers Synthes von 146 auf 160 Schweizer Franken angehoben und das Votum auf «Neutral» belassen. Zudem hat die Schweizer Grossbank ihr Votum für Aktien des grössten europäischen Chipherstellers STMicroelectronics von «Neutral» auf «Sell» mit dem Kursziel 7,50 Euro gesenkt. Desweiteren hob die UBS ihr Votum für die Aktien des Konsumgüterkonzerns Unilever von «Sell» auf «Neutral» und das Kursziel von 1.395 auf 1.600 britische Pence.


In Grossbritannien stehen die Aktien von Imperial Tobacco Group , deren Kursziel die Citigroup von 2.480 auf 2120 britische Pence gesenkt hat, im Blick. Für British Energy hob Morgan Stanley das Kursziel von 650 auf 665 Pence und hält am Votum «Equalweight» fest.


In Frankreich hat Lehman Brothers die Einschätzung für die Societe Generale von «Overweight» auf «Equalweight» reduziert. Dafür hob die US-Investmentbank das Kursziel für die Credit Agricole von 18,00 auf 18,50 Euro und beliess das Votum auf «Overweight». (awp/mc/gh/09)

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