EU-Ausblick: Sehr schwach – Vorgaben belasten

Händler verwiesen auf die schlechten Vorgaben als Belastung: Der Dow Jones Industrial hatte am Freitagabend im Vergleich zum Handelsschluss in Europa noch 165 Punkte verloren und der Dow-Future stand am Morgen nochmal 105 Zähler tiefer. Der Nikkei-225-Index ging mit einem Minus von rund vier Prozent aus dem Handel. Von Konjunkturseite stehen am Nachmittag aus den USA die Verkäufe neuer Häuser im Dezember an. Ausserdem dürften sich die Anleger für die Rede zur Lage der Nation von US-Präsident George W. Bush interessieren. Daneben stehen angeschlagene Bankenwerte erneut im Fokus.


Societe Generale , die in der vergangenen Woche nach Bekanntwerden von massiven Unregelmässigkeiten und Plänen über eine Kapitalerhöhung weiter unter Druck geraten waren, dürften nun mit Übernahmespekulationen in den Blick rücken. Einem Bericht des britischen «Observer» zufolge hat die französische Regierung Sondierungsgespräche mit den grössten französischen Banken Credit Agricole und BNP Paribas über ein mögliches Angebot für den angeschlagenen Branchenkollegen geführt. Die Citigroup hat unterdessen die Titel der Societe Generale von «Buy» auf «Sell» gesenkt. Das Kursziel reduzierten die Analysten nach dem jüngsten Kursverfall von 130 auf 65 Euro.


Bei Fortis haben sich Gerüchte über eine Gewinnwarnung am Freitag bewahrheitet. Der belgisch-niederländische Finanzkonzern hat seine Gewinnprognose wegen Subprime-Abschreibungen für das vergangene Jahr kräftig gesenkt. Wie das Unternehmen am Sonntag mitteilte, werde der Überschuss nur noch bei rund 3 Milliarden Euro erwartet und nicht bei 4 Milliarden Euro. Am Freitag kursierten Gerüchte über eine Gewinnwarnungen bei dem belgischen Finanzkonzern und Branchenkollegen ING Groep am Markt.


Der französische Pharmakonzern Sanofi-Aventis hat in Japan eine Zulassung für den Gerinnungshemmer Clexane in Japan erhalten. Air France-KLM könnten ebenfalls einen Blick wert sein. Italienischen Medienberichten zufolge könnte die französische Fluggesellschaft die Regierungskrise in Italien nutzen, um die Gespräche für eine Übernahme von Alitalia zu beschleunigen.


In London dürfte die Übernahme der Bergbaugesellschaft Xstrata erneut Thema sein. Nach einem Bericht des britischen «Observer» könnte der brasilianische Minenkonzern Compania Vale do Rio (Vale) schon in einigen Tagen in der Lage sein, den 80-Milliarden-US-Dollar-Deal zu stemmen. Dem Bericht zufolge könnte Vale die eine Hälfte des Kapitals in bar und die andere in Vorzugsaktien aufbringen. Am Wochenende hatte unter anderem die «Sunday Times» darüber berichtet, dass Vale zusammen mit britischen Banken ein Finanzierungspaket in Höhe von 50 Milliarden Dollar zusammengeschnürt hat.


Auch Tesco könnten einen Blick wert sein. Der grösste britische Einzelhändler will nach einem Bericht der «Financial Times» im kommenden Monat seinen ersten Tesco-Express-Laden in Shanghai eröffnen. Tesco will kleinere Geschäfte zu seinem Portfolio in China hinzufügen.


In Zürich rücken Roche-Aktien im Fokus. Der Pharmakonzern hat für sein Krebsmittel Avastin von der Europäischen Kommission eine erhebliche Zulassungserweiterung für die Indikation Dickdarmkrebs erhalten.(awp/mc/ab)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert