EU-Eröffnung: Deutliche Verluste – Negative Vorgaben belasten

Der Future auf den EuroSTOXX 50 entspricht am Morgen einem Stand des europäischen Leitindex von 3.578 Zählern. Zum Schlussstand von 3.647,64 Zählern am Vortag bedeutet das ein Minus von 1,92 Prozent.


Händler verwiesen auf die negativen Vorgaben aus Übersee, welche die Märkte unter Druck setzen dürften. So hatte der Dow Jones Industrial Average (DJIA) am Vorabend nach Börsenschluss in Europa noch rund 129 Punkte verloren und mit leichten Verlusten geschlossen. Der Nikkei-225-Index ging sogar sehr schwach aus dem Handel. Am Nachmittag dürften Konjunkturdaten aus den USA wie der Einzelhandelsumsatz für Februar für Bewegung sorgen.


In Mailand steht die Aktie von UniCredit nach Zahlen im Fokus. Die italienische Bank hat im vergangenen Jahr 1,3 Milliarden Euro für die Integration der übernommenen Capitalia aufgewendet. Unter Berücksichtigung dieser Kosten hat UniCredit beim Nettogewinn einen geringfügigen Rückgang hinnehmen müssen und damit die Markterwartungen verfehlt.


Enel sollten ebenfalls im Auge behalten werden. Der Energiekonzern hat im vergangenen Jahr den Nettogewinn sowie den Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) gesteigert.


Im Rahmen seines Strategieplans für die Jahre 2008 bis 2012 plant der spanische Versorger Endesa Investitionen von 24,4 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll um jährlich 8,9 Prozent wachsen. Ausserdem will Endesa bis zu 100 Prozent an Kapitalgewinnen aus Veräusserungen an seine Aktionäre ausschütten.


Auch Lagardere-Titel dürften nach Zahlen einen Blick wert sein. Der an EADS beteiligte französische Verlagskonzern bleibt auf profitablem Wachstumskurs. 2007 erhöhte die Lagardere SCA ihren Umsatz wegen des guten Geschäfts in den USA und Spanien um 8,5 Prozent auf 8,58 Milliarden Euro. Der TV- und Zeitungsbereich wuchs nur mässig. Der Überschuss stieg wegen Sondereffekten von 291 Millionen auf 534 Millionen Euro. Das EBIT sei von 521 auf 636 Millionen Euro geklettert, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Damit blieb das Unternehmen hinter den Markterwartungen zurück. 2008 soll das EBIT im Medienkerngeschäft um drei bis sieben Prozent steigen.


Der niederländische Elektronikkonzern Philips hat seinen Anteil am Flachbildschirm-Hersteller LG Display weiter gesenkt. Philips halte nun 13,2 nach zuvor 19,9 Prozent, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Durch den Verkauf fliessen Philips 680 Millionen Euro zu. Das Ergebnis des ersten Quartals wird um 95 Millionen Euro verbessert.


In London sollte die Aktie von William Morrison (Wm.) Supermarkets nach Zahlen im Auge behalten werden. Die Supermarktkette hat im vergangenen Geschäftsjahr den Vorsteuergewinn deutlicher als erwartet steigern können. Zudem will das Unternehmen eine Milliarde britische Pfund überschüssiges Kapital an seine Aktionäre ausschütten.


An der Züricher Börse könnten Nestle-Papiere in Bewegung geraten. Der Nahrungsmittelkonzern hat nach einem ausgezeichneten Start in das laufende Jahr die Wachstumsprognose angehoben. Das organische Wachstum werde an das Vorjahresniveau von 7,4 Prozent heranreichen und damit über der langfristigen Zielspanne von 5 bis 6 Prozent liegen, teilte der Konzern am Donnerstag mit. «Was die Ergebnisse für das Gesamtjahr 2008 angeht, so halten wir am Nestle-Modell fest: einer erneuten Verbesserung der EBIT-Marge bei konstanten Wechselkursen», sagte Nestle-Chef Peter Brabeck laut Mitteilung.


Der Luxusreisenveranstalter Kuoni hat im vergangenen Jahr auch dank einiger Akquisitionen Nettogewinn und Umsatz gesteigert. Die Buchungen bis zum 10. März lägen zwölf Prozent über Vorjahresniveau, hiess es weiter. (awp/mc/th)

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