EU-Eröffnung: Gewinne dank starker Pharmawerte

«Es ist ziemlich klar, dass der Markt in der vergangenen Woche an Schwung verloren hat», sagte Darren Winder, Chefstratege bei Cazenove. «Die Kursgewinne, die wir bei den zyklischen Werten zu Beginn des zweiten Quartals gesehen haben, beginnen nachzulassen.»


Die Papiere des dänischen Pharmakonzerns Novo Nordisk führten mit plus 3,33 Prozent auf 279,00 dänische Kronen die Gewinnerliste des europäischen Pharma-Subindex an. Das Unternehmen hatte am Wochenende versucht, Sorgen über sein Diabetesmittel Levemir zu dämpfen, nachdem anhaltende Unsicherheit um die Sicherheit des Diabetesmittels Lantus vom Konkurrenten Sanofi-Aventis zuletzt auf die Stimmung gedrückt hatte. Die Titel des Schweizer Pharmakonzerns Roche Holding gewannen 0,75 Prozent auf 148,10 Franken hinzu.


Minenwerte gehörten unter anderem dank Anglo American ebenfalls erneut zu den beherrschenden Marktthemen: Der Bergbaukonzern wehrt sich mit Investitionsplänen gegen das Fusionsangebot des Konkurrenten Xstrata. Laut einem Bericht des «Sunday Telegraph» will das in London ansässige Konglomerat sein Eisenerzgeschäft in Brasilien ausweiten. Dazu seien Gespräche über eine Kooperation mit Chinas staatlichem Aluminiumhersteller Chinalco und mindestens einem Investor aus dem Nahen Osten aufgenommen worden. Die Investitionen würden im dreistelligen Millionenbereich liegen, sollte eine Kooperation zustande kommen. Xstrata hatte Anglo American eine Fusion unter Gleichen angeboten. Anglo kletterten leicht um 0,28 Prozent auf 1.809,00 Pence, während Xstrata sich um 0,15 Prozent auf 685,00 Pence verbilligten. Speziell im britischen «Footsie» sorgten weitere Rohstoffwerte wie BG Group und Vedanta für insgesamt positive Vorzeichen.


Repsol-YPF arbeiteten sich um 1,01 Prozent auf 15,96 Euro vor. Der Konzern hat vor der Nordküste Spaniens neue Ölvorkommen entdeckt, die bis zu 8.000 Barrel je Tag produzieren könnten.


Bankenwerte zeigten sich derweil eher von ihrer schwächeren Seite: UBS fielen um 1,74 Prozent auf 12,90 Schweizer Franken zurück. Der Steuerstreit zwischen der Schweizer Grossbank und der US-Justiz kommt in eine entscheidende Phase. Kurz vor Prozessbeginn stehen auch Spekulationen über eine aussergerichtliche Einigung im Raum. Die Zeitung «Sonntag» schrieb, die UBS müsste zur Lösung des Streits drei bis fünf Milliarden Franken bezahlen, und bezieht sich dabei auf mehrere unabhängige Quellen. Weieter europäische Bankaktien wie die UniCredit oder die Societe Generale verbuchten leichte Aufschläge von weniger als einem halben Prozent und tendierten damit schwächer als der Gesamtmarkt.


Vodafone gewannen 1,25 Prozent auf 117,65 Pence hinzu. Laut einem Pressebericht will der nach Umsatz weltgrösste Mobilfunkkonzern die britische Mobilfunktochter der Deutschen Telekom übernehmen. Nach Informationen der «Financial Times» (Montag) erwägt der nach Umsatz weltgrösste Mobilfunkkonzern ein Angebot für T-Mobile UK oder die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit dem deutschen Wettbewerber. Sollte Vodafone den Konkurrenten kaufen, würde das Unternehmen mit 40 Prozent Marktanteil die Nummer eins im britischen Mobilfunkmarkt. Das Geschäft könnte aber von den Wettbewerbsbehörden blockiert werden. (awp/mc/ps/10)

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