EU-Eröffnung: Hohe Verluste – Schlechte Nachrichten aus der Autobranche

Vor allem Aktien von Automobilunternehmen sorgten mit gesenkten Prognosen für trübe Stimmung. So blickt der französische Renault-Konzern skeptisch in die nahe Zukunft. Die Ziele für die operative Marge 2008 würden auf 2,5 bis 3,0 Prozent gesenkt, teilte das Unternehmen mit. Die Aktien brachen am Ende des europäischen Leitindexes 13,33 Prozent auf 22,00 Euro ein. Analyst Bruno Lapierre von Cheuvreux äusserte sich dennoch positiv. Renault habe nun eine realistischere Zielsetzung vorgegeben. Der Experte beliess seine Einschätzung der Aktien auf «Outperform» bei einem Ziel von 32,00 Euro.


Der Wettbewerber PSA Peugeot Citroen senkte nach einem Umsatzeinbruch ebenfalls die Prognose und kündigte massive Produktionskürzungen an. So wie viele andere Autobauer leidet auch Peugeot unter einer schwächeren Nachfrage infolge der Finanzkrise, die das Vertrauen der Konsumenten stört. Zudem fielen die Erlöse im dritten Quartal niedriger als erwartet aus. Peugeot-Titel fielen um 13,16 Prozent auf 15,54 Euro.


Beim schwedischen Nutzfahrzeughersteller Volvo indes ist das Ergebnis im dritten Quartal noch stärker eingebrochen als erwartet. Wegen des unerwartet schnellen Nachfragerückgangs habe Volvo nicht in demselben Tempo Kosten senken können, sagte Konzernchef Johansson. Den derzeitigen Auftragseingang bezifferte er auf «praktisch Null». Volvo-Papiere brachen um 19,54 Prozent auf 35,00 schwedische Kronen ein.


Der Wettbewerber Scania hat seinen Gewinn im dritten Quartal noch einmal leicht gesteigert, muss sich aber auf massive Auftragsrückgänge einstellen. Gleichzeitig brach wie bei Volvo der Auftragseingang massiv ein. Zudem enttäuschte der Vorsteuergewinn im dritten Quartal. Scania-Aktien verbilligten sich um 8,02 Prozent auf 54,50 schwedische Kronen.


Ausserhalb der Automobilbranche jedoch überraschte der französische Einzelhändler Carrefour positiv. Dessen Aktien schafften sogar den Sprung in die Gewinnzone und rückten um 0,90 Prozent auf 28,00 Euro vor. Im dritten Quartal steigerte das Unternehmen seinen Umsatz deutlich. Im Gesamtjahr rechnet Carrefour weiter mit einem Umsatzwachstum von 7 Prozent bei konstanten Wechselkursen. Die Aktien von Ahold schossen sogar um 6,16 Prozent auf 7,959 Euro hoch. Der niederländische Einzelhändler übertraf mit seinem Umsatzplus im dritten Quartal die Markterwartungen.


Der Luxusgüterhersteller PPR trotzte darüber hinaus im dritten Quartal der Finanzkrise und erhöhte den Umsatz. Allerdings hat das französische Unternehmen neben den laufenden Kostensparprogrammen weitere Anstrengungen angekündigt. PPR-Titel gaben 3,82 Prozent auf 39,36 Euro nach.


Der spanische Baukonzern ACS schliesslich steigerte in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres den Überschuss dank einiger Verkäufe von Vermögenswerten kräftig. Dies honorierten die Anleger mit lediglich moderaten Verlusten von 2,97 Prozent auf 25,18 Euro. Der Nettogewinn kletterte um 35 Prozent auf 1,705 Milliarden Euro. Analysten hatten mit einem Anstieg auf 1,67 Milliarden Euro gerechnet.


Bankwerte litten unter den Sorgen um eine wirtschaftliche Abschwächung. So fielen die Titel von HSBC um 9,07 Prozent auf 732,00 Pence, und die Aktien von Santander verloren 6,53 Prozent auf 7,44 Euro. (awp/mc/gh/17)

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