EU-Eröffnung: Ins Plus gedreht – Bang & Olufsen stürzen ab
Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gewann zuletzt 0,14 Prozent auf 3.604,65 Zähler. Für den STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, ging es um 0,20 Prozent auf 3.061,92 Zähler hoch. Der Londoner FTSE 100 kletterte 0,27 Prozent auf 5.707,70 Punkte.
Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) hatte zwar am Vorabend nach Xetra-Handelsende noch um 111 Punkte zugelegt und sich letztlich leichte Kursgewinne gesichert. Der Future auf den US-Leitindex stand am Morgen jedoch bereits wieder 45 Punkte tiefer. In Asien tendierten die Börsen erneut schwächer und auch beim Euro und Ölpreis gab es keine Entspannung. Am Nachmittag könnten US-Konjunkturdaten neue Impulse geben. Insbesondere das März -Verbrauchervertrauen der Uni Michigan sollte im Auge behalten werden.
Nach einer deutlichen Ausblickssenkung stürzten Bang & Olufsen an der Kopenhagener Börse um 20,03 Prozent auf 245,50 dänische Kronen ab. Als Grund für seine niedrigeren Erwartungen nannte der Unterhaltungselektronik-Hersteller «schwierige Marktbedingungen». Nun geht das Unternehmen von einem Vorsteuergewinn zwischen 200 und 250 Millionen Kronen aus, nachdem es bisher mit 360 bis 400 Millionen Kronen gerechnet hatte.
In London stiegen Prudential nach anfangs höheren Gewinnen zuletzt noch um 0,69 Prozent auf 658,50 Pence. Der britische Versicherer hat seinen operativen Gewinn im abgelaufenen Jahr stärker als erwartet gesteigert und eine höhere Dividende angekündigt. Für 2008 seien die Aussichten positiv, sagte Vorstandschef Mark Tucker.
Dagegen ging es für WM Morrison (Wm.) Supermarkets um 3,02 Prozent auf 281,00 Pence nach unten. Ken Morrison, der die Supermarktkette seit 55 Jahren führt, hat am Donnerstag bei der Bilanzvorlage deutliche Hinweise darauf gegeben, dass er einen Teil seiner Beteiligung an dem Unternehmen verkaufen könnte. Morrison hält zusammen mit Familienmitgliedern 16 Prozent der Aktien. Goldman Sachs senkte die Einstufung für die Aktie im Rahmen einer Sektor-Neubewertung von «Buy» auf «Neutral». Das Lebensmittelgeschäft könnte noch mehr unter Druck geraten und die Aktie belasten, hiess es zur Begründung. Die Aktie von Konkurrent Tesco , die von «Neutral» auf «Sell» abgestuft wurde, fiel um 1,46 Prozent auf 388,00 Pence.
Stahlwerte waren nach einer Milliardenübernahme in Asien gefragt. An der Spitze des EuroSTOXX 50 gewannen ArcelorMittal 2,67 Prozent auf 51,12 Euro. Vallourec legten als Spitzenreiter im CAC 40 um 4,60 Prozent auf 154,32 Euro zu. Ein Börsianer verwies auf eine bevorstehende Milliardenübernahme in Asien, die den Sektor in den Fokus rücke und für Fantasie sorge. Der chinesische Staatskonzern Sinosteel hat ein Angebot über 1,2 Milliarden australische Dollar für die Midwest Corporation abgegeben.
An der Züricher Börse verloren Swatch Group 4,77 Prozent auf 289,50 Schweizer Franken und übernahmen damit die rote Laterne im Swiss-Market-Index (SMI) . Zwar hat der weltgrösste Uhrenkonzern 2007 wie erwartet einen Rekordgewinn eingefahren und will 2008 noch profitabler werden. Doch das Unternehmen sprach auch davon, dass die Schwäche von US-Dollar und Yen gegenüber dem Franken ebenso wie die steigenden Preise für Gold, Diamanten und Rohstoffe «neue Herausforderungen» brächten. (awp/mc/gh)