EU-Eröffnung: Knapp behauptet – Rohstoff- und Finanzwerte

Börsianer verwiesen auf fehlende Impulse aus Übersee und Gewinnmitnahmen nach einer mehrtägigen Gewinnserie. «Nach den jüngsten Kursgewinnen legen die Börsen jetzt erst einmal eine Atempause einlegen», sagte Analyst Ben Potter von IG Markets. Zudem sollte der dreifache Verfall oder sogenannte «Hexensabbat» an den Terminbörsen die Kurse in Bewegung halten.


Europäische Finanztitel zählten trotz zahlreicher Umstufungen und Kurszielanhebungen durch Goldman Sachs zu den Verlierern. BNP Paribas büssten 1,22 Prozent auf 56,46 Euro ein. Frankreichs grösste Bank nähert sich dem Verkauf ihrer Beteiligung am chinesischen ABN AMRO TEDA Fund. Die Beteiligung wurde im vergangenen Jahr mit rund 230 Millionen Dollar bewertet, ein Verkauf kam damals aber nicht zustande.


In London rutschten Lloyds Banking Group 0,85 Prozent auf 108,73 Pence ab. Die angeschlagene britische Bank überprüft ihre Teilnahme am britischen Bankenrettungsplan. Anlass dafür sind die sich verbessernden wirtschaftlichen Bedingungen und die Entwicklung des eigenen Kreditportfolios. Im März hatte Lloyds sich entschieden, faule Papiere im Wert von 260 Milliarden britischen Pfund (290,5 Mrd Euro) durch den Staat absichern zu lassen.


Rohstoffaktien gerieten im Zuge der gesunkenen Metall- und Ölpreise ebenfalls unter Druck. An der Londoner Metallbörse fiel der Kupferpreis auf 6.290 Dollar pro Tonne. Darunter litten besonders die Papiere des Kupferproduzenten Antofagasta mit minus 2,71 Prozent auf 754,25 Pence. Aber auch Andere Minenwerte wie Lonmin und Anglo American verloren an Wert. Unter den Öl-Aktien waren Tullow Oil in London besonders schwach. Im EuroStoxx verbilligten sich Eni und Total.


Die Anteilsscheine von Nokia verbilligten sich um 1,30 Prozent auf 10,61 Euro. Der US-Smartphone-Spezialist Palm hatte am Vorabend berichtet, den neunten Quartalsverlust in Folge eingefahren zu haben. Die Zahlen fielen zum Auftakt des neuen Geschäftsjahres allerdings nicht ganz so schlecht aus wie von Experten befürchtet.


EADS verloren in Paris 1,85 Prozent auf 15,91 Euro. Der Flugzeugbauer Airbus schliesst weitere Produktionskürzungen wegen der Wirtschaftskrise nicht aus. «Ich denke, wir haben noch zwei schwierige Jahre vor uns», sagte der Airbus-Chef Tom Enders dem «Wall Street Journal». Obgleich der Abschwung in der Luftfahrt zu einem Ende komme, seien die Fluglinien in einer schwierigen finanziellen Lage. «Wie viele Flugzeuge wir ausliefern können, hängt von der Gesundheit unserer Kunden ab», sagte Enders.


Im Pharmasektor rückten Sanofi-Aventis um 0,70 Prozent auf 49,495 Euro vor. Sanofi-Aventis schloss die Übernahme des 50-Prozent-Anteils an der Tiermedizinsparte von Merck & Co ab. Der Schweizer Pharmakonzern Novartis erhielt unterdessen auf dem US-Markt grünes Licht für das Bluthochdruckmittel Valturna. Novartis-Anteilsscheine gewannen 0,70 Prozent auf 50,15 Franken. (awp/mc/ps/10)&

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