EU-Eröffnung: Kursverluste – Schwache Vorgaben belasten

Der Dow Jones hatte nach Handelsschluss in Europa in Reaktion auf die wie erwartet ausgefallene Zinssenkung der Federal Reserve und den vorsichtigen Ton der Währungshüter sehr schwach geschlossen. Auch die asiatischen Börsen verzeichneten am Morgen Verluste.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gab im frühen Handel 1,01 Prozent auf 4.405,16 Zähler nach. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 verlor 1,12 Prozent auf 3.740,98 Punkte. Der Euronext 100 fiel um 1,08 Prozent auf 998,08 Zähler. In Paris ging es für den CAC 40 um 1,23 Prozent auf 5.654,26 Punkte nach unten. Der Londoner FTSE 100 gab 1,21 Prozent auf 6.458,10 Zähler ab.


Nach deutlichen Verlusten ihrer Branchenkollegen in den USA gerieten Finanztitel auch im europäischen Leitindex unter Druck. AXA gaben 2,42 Prozent auf 27,82 Euro ab. Societe Generale verloren 2,11 Prozent auf 104,63 Euro. BNP Paribas fielen um 2,00 Prozent auf 75,85 Euro.


In London sorgte der Übernahmepoker um Rio Tinto für Bewegung. Der britische Bergbau-Gigant BHP Billiton bekräftigte die «bestechende Logik» seines 3:1-Angebots für den kleineren Konkurrenten. Der Zusammenschluss werde erheblichen Wert freisetzen. Rio Tinto fielen um 3,01 Prozent auf 5.509 Pence. BHP Billiton verloren 2,33 Prozent auf 1.633 Pence.


Xstrata bestätigte unterdessen Gespräche mit Konkurrenten über eine mögliche Fusion. Man sei in Diskussionen mit Wettbewerbern über beidseitige Interessen wie etwa eine «Branchenkonsolidierung «. Konkrete Angebote habe bislang aber nicht gegeben. Die Titel gaben 2,22 Prozent auf 3.655 Pecne ab.


AstraZeneca verloren mit dem Markt 1,13 Prozent auf 2.272 Pence. Das Pharmaunternehmen will sich gegen Generika-Hersteller zur Wehr setzen. Die angeschlagene Hypothekenbank Northern Rock geriet erneut unter Druck und verlor 6,90 Prozent auf 97 Pence. Einem Bericht der «Times» zufolge will Ceberus nicht für Northern Rock bieten. Nach Börsenschluss werden die Umschichtungen im FTSE 100 bekanntgeben, die Aktien der Hypothekenbank werden als Abstiegskandidat gehandelt.


In Paris gaben Atos Origin 1,33 Prozent auf 38,59 Euro ab. Der französische IT-Dienstleister hat dem Verkauf seiner italienischen Geschäftsbereiche an die Engineering Ingegneria Informatica für 45 Millionen Euro zugestimmt. Unterdessen hat sich der Börsenbetreiber NYSE Euronext mit Atos über die Übernahme des 50-Prozent-Anteils an AtosEuronext Market Solutions (AEMS) geeinigt, das 2005 ins Lebens gerufene Joint Venture der beiden Unternehmen. Der Börsenbetreiber will 275 Millionen Euro an Atos zahlen.


ArcelorMittal verloren trotz der Ankündigung eines Aktienrückaufprogramms 1,53 Prozent auf 50,11 Euro. Der Stahlkonzern will über zwei Jahre 44 Millionen Aktien zurückkaufen.


Dagegen setzten sich Repsol nach einem positiven Analystenkommentar mit plus 0,44 Prozent auf 25,33 Euro an die Spitze des europäischen Leitindex. Lehman Brothers hat das Votum für die Titel auf «Equal-Weight» gehoben, Royal Dutch Shell wurden hingegen auf «Equal-Weight» senkt. Die Titel gaben 0,45 Prozent auf 1.991 Pence ab.


Auch eine andere Branchenstudie ist am Markt ein Thema. So werden europäische Telekommunikationswerte von JP Morgan als «nicht länger attraktiv bewertet» gesehen. Der Sektor verliere zudem an stützendem Gewinnmomentum und wird von den Experten mit «Underweight» eingestuft. France Telecom verloren 0,85 Prozent auf 24,40 Euro. Telefonica gaben 0,90 Prozent auf 23,00 Euro ab.


In Madrid verloren Industria de Diseno Textil (INDITEX) nach Zahlen 4,12 Prozent auf 47,70 Euro. Der Nettogewinn des Textilunternehmens stieg dank eines Umsatzwachstums von 17 Prozent in den ersten neun Monaten dieses Jahres auf von 634 auf 825 Millionen Euro. Analysten hatten mit 784 bis 825 Millionen Euro gerechnet. (awp/mc/ab)

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