EU-Eröffnung: Schwach – Bankentitel weiter unter Druck

Händler verwiesen ausserdem auf Aussagen von Ex-US-Notenbankchef Alan Greenspan. Das gesamte Ausmass der Krise am US-Hypotheken und Immobilienmarkt wird seiner Ansicht nach noch eine ganze Weile ungewiss bleiben, sagte Greenspan dem US-Fernsehsender CBS.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor 1,07 Prozent auf 4.176,04 Punkte. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 fiel um 1,33 Prozent auf 3.673,98 Zähler. Der Euronext 100 büsste 1,13 Prozent auf 978,43 Punkte ein. In Paris sank der CAC 40 um 1,37 Prozent auf 5.462,84 Zähler. Der FTSE 100 gab um 1,44 Prozent auf 6.198,60 Punkte nach.


Die Liste der Verlierer führten erneut die Papiere von grossen Banken an. Die Citigroup hat die Kursziele für 33 europäische Banken gesenkt und die durchschnittlichen Gewinnprognosen für das laufende Geschäftsjahr um 4,3 Prozent und für 2008 um 7,4 Prozent reduziert. Erst am Freitag hatte sich die Societe Generale in einer Studie kritisch zu europäischen Banken geäussert. Auch nicht in der Studie genannte Banken verbuchten Kursverluste. So verloren Allied Irish Banks (AIB) am Ende des europäischen Leitindex 4,35 Prozent auf 16,50 Euro. BNP Paribas, deren Kursziel von der Citigroup auf 90 Euro gesenkt wurde, verbilligten sich um 3,12 Prozent auf 71,42 Euro. Societe Generale gaben nach einer Reduzierung des Kursziels 2,82 Prozent auf 110,30 Euro ab. UniCredit verloren 2,01 Prozent auf 5,6950 Euro. Santander und Credit Agricole zeigten sich ebenfalls schwach.


Northern Rock brachen weiter ein und gaben 26,20 Prozent auf 323,25 Pence ab. Mehrere Analysehäuser, darunter Citigroup, Lehman Brothers und Merrill Lynch haben das Kursziel für die Aktien deutlich gesenkt. Derzeit scheine es nur die Möglichkeiten der Einstellung des Geschäftes oder des Verkaufes der Bank zu geben, schrieb Lehman-Brothers-Analyst Robert Law in einer aktuellen Studie. Ein möglicher Kaufpreis werde bei maximal 400 Pence je Aktie gesehen. Die Zukunft auf Stand-alone-Basis sei sehr unsicher und könnte die Bewertung des Titels auf bis zu 305 Pence sinken lassen.


ABN Amro Holding legten als einer der wenigen europäischen Bankentitel 0,17 Prozent auf 35,06 Euro zu. Die umworbene niederländische Grossbank hat ihren Ausblick für das laufende Jahr bekräftigt. Die Kernkapitalquote könnte wegen eines leicht gestiegenen Kapitalbedarfs im laufenden Quartal aber «geringfügig» hinter den eigenen Zielgrössen zurückbleiben. ABN Amro habe nur ein sehr begrenztes Engagement in dem in die Krise geratenen Subprime-Segment mit zweitklassigen Immobilienkrediten, hiess es weiter. Am Wochenende hatte ABN Amro mitgeteilt, dass weiterhin keines der beiden konkurrierenden Übernahmeangebote befürwortet werde. RBS-Titel gaben 3,67 Prozent auf 512,00 Pence ab. Barclays verloren 3,10 Prozent auf 577,50 Pence.


Auch Übernahmenachrichten bewegten einige Titel zum Wochenbeginn. Nokia-Aktien gewannen 1,11 Prozent auf 24,60 Euro, nachdem der finnische Hersteller die Übernahme des Werbedienstleisters Enpocket bekannt gegeben hatte. Mit der Akquisition will Nokia seine Position auf dem schnell wachsenden Markt für mobile Werbung ausbauen. HSBC hobt den Titel ausserdem von «Neutral» auf «Overweight».


Aktien von Resolution stiegen um 0,63 Prozent auf 641 Pence. Die Konkurrenten des britischen Versicherers Swiss Re und Hugh Osmond’s Pearl wollen einem Bericht des «Sunday Express» zufolge zusammen ein Übernahmeangebot von mindestens 700 Pence je Aktie mit einem Gesamtwert von 5 Milliarden britischen Pfund machen. Das könnte das Ende die Übernahmegespräche von Friends Provident’s mit Resolution bedeuten, sagten Händler. Dessen Titel gaben 1,26 Prozent auf 164,60 Pence ab. (awp/mc/gh)

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