EU-Eröffnung: Schwächer – Negative Vorgaben belasten

In London sank der FTSE 100 um 0,63 Prozent auf 4.979,42 Zähler. Marktstratege Stephen Pope von Cantor Fitzgerald sagte indes, jede Schwächephase biete eine Einstiegsgelegenheit: «Wenn man auf die Konjunkturdaten schaut, sieht man überall Zeichen einer Verbesserung». Es sei zwar fraglich, wie lange die staatlichen Konjunkturprogramme fortgesetzt werden könnten, doch gehe er davon aus, dass die westlichen Regierungen alles tun werden, um ein abermaliges Abrutschen der Wirtschaft zu verhindern.


Die wichtigsten US-Indizes waren am Freitag nach fünf Gewinntagen in Folge und ebenfalls neuen Jahreshöchstständen erstmals mit leichten Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Future auf den Dow Jones verlor seit dem europäischen Börsenschluss vor dem Wochenende 0,93 Prozent. In Tokio schloss der Nikkei-225-Index sehr schwach. Die Konjunkturagenda ist sehr übersichtlich. Beachtung könnte später eine neue Konjunkturprognose der EU-Kommission zum Euroraum finden.


Negativ aufgenommene Aussagen von Renault belasteten die Aktie des französischen Autobauers am Montag ebenso wie die des Konkurrenten PSA Peugeot Citroen. Der für das operative Geschäft zuständige Manager Patrick Pelata sagte gegenüber der Zeitung «La Tribune», es gebe zwar Wachstumssignale, doch Renault habe die Krise noch nicht hinter sich. Die Renault-Aktie gab 3,45 Prozent auf 32,155 Euro ab, für Peugeot-Titel ging es als Schlusslicht des CAC-40-Index um 4,40 Prozent auf 20,430 Euro nach unten.


Negative Nachrichten gab es zum Wochenauftakt bei Alcatel-Lucent. Ein US-Gericht hob eine 358 Millionen US-Dollar teure Strafe gegen den Softwarekonzern Microsoft im Rahmen eines jahrelangen Patentstreits mit dem Telekomausrüster auf. Die Aktien von Alctel-Lucent büssten 2,76 Prozent auf 2,682 Euro ein.


Papiere von Air France-KLM verbilligten sich um 1,91 Prozent auf 11,28 Euro. Laut einem japanischen Medienbericht ist die französische Fluggesellschaft ebenso wie US-Konkurrent Delta Air Lines an einer Beteiligung bei Japan Airlines interessiert.


In London gewannen Cadbury-Titel gegen den negativen Trend 0,71 Prozent auf 780,625 Pence. Der britische Süsswarenproduzent wehrt sich weiter gegen eine Übernahme durch den US-Lebensmittelhersteller Kraft Foods. Chairman Roger Carr äusserte in einem Brief an Kraft-Chefin Irene Rosenfeld, die Offerte spiegele den aktuellen Wert von Cadbury nicht wider und er sei wenig begeistert von der Aussicht, dass Cadbury in dem wachstumsschwachen Konglomerats-Geschäftsmodell der Amerikaner aufgehe.


Aktien von Rio Tinto verloren hingegen 2,52 Prozent auf 2.552,75 Pence. Der australisch-britische Bergbaukonzern erhielt nach eigenen Angaben in Brasilien von staatlicher Seite die Erlaubnis, seine Eisenerzmine in Corumba an den brasilianischen Konkurrenten Vale zu verkaufen.


An der Börse in Zürich gehörten Roche-Papiere mit geringfügigen Verlusten von 0,12 Prozent auf 164,50 Schweizer Franken zu den besten Werten im Swiss-Market-Index (SMI). Das Grippemedikament Tamiflu des Pharmakonzerns erhöht offenbar die Überlebensraten von Patienten mit Vogelgrippe (H5N1) oder schwerer saisonaler Grippe. Zu diesem Ergebnis kommen zwei neue Studien, die an der 49. Interscience Conference on Antimicrobial Agents and Chemotherapy (ICAAC) in San Francisco vorgestellt wurden, teilte Roche mit. (awp/mc/ps/13) 

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