EU-Eröffnung: Sehr fest – Nachrichten vom US-Finanzsektor stützen

Damit soll eine bedrohliche Krise des US-Finanzmarktes vermieden werden. Börsianern zufolge hat das einen Schub nach oben ausgelöst, der durch Eindeckungen von Leerverkäufen («Short-Squeeze») noch deutlich verstärkt werde.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 sprang um 4,22 Prozent auf 3.320,21 Zähler nach oben. Der STOXX 50, der auch nicht in Euro notierte Standardwerte aus Europa enthält, zog um 3,95 Prozent auf 2.863,10 Zähler an. Der französische CAC-40-Index kletterte um 4,38 Prozent auf 4.380,43 Punkte nach oben, der Londoner FTSE 100 gewann 3,80 Prozent auf 5.439,80 Punkte.


Vor allem Finanzwerte profitierten von der Intervention der US-Regierung, mit der eine bedrohliche Krise des US-Finanzmarktes vermieden werden soll. Im EuroSTOXX 50 ging es für AXA um 11,31 Prozent auf 23,57 Euro nach oben. In London zogen HBOS um 12,98 Prozent auf 311,25 Pence an und in Zürich ragten UBS mit plus 12,23 Prozent auf 25,14 Franken heraus. Die Analysten der Credit Suisse brachten ihre Skepsis jedoch bereits mit einer Kurszielsenkung für Aktien von Fannie Mae und Freddie Mac auf jeweils 1 Dollar zum Ausdruck.


Fortis gewannen im Strom der US-Nachrichten bedingt festen Finanztitel 8,80 Prozent auf 9,92 Euro gewonnen. Bei dem niederländisch-belgischen Finanzkonzern steht Händlern zufolge zudem eine Meldung der belgischen Tageszeitung «De Standaard» im Blick, wonach Gespräche mit Investmentbanken über Mandatierungen für den Verkauf einiger Geschäftsbereiche geführt würden.


In Spanien gewannen Santander 5,67 Prozent auf 11,74 Euro, Union Fenosa legten um 0,12 Prozent auf 17,36 Euro zu. Medienberichten vom Wochenende zufolge stehen die Konzerne vor einem Verkauf ihrer Anteile an dem Ölunternehmen Cia Espanola de Petroleos (Cepsa) an IPIC, die staatliche Investmentgesellschaft Abu Dhabis. IPIC könnte sich diesen mit TOTAL teilen, hiess es in der französischen Presse. TOTAL-Aktien verbesserten sich um 3,00 Prozent auf 45,64 Euro.


Die regelmässig als defensiver eingestuften Titel des Pharmasektors liefen dagegen der branchenübergreifend steigenden Marktentwicklung hinterher und verzeichneten teils gar Verluste. So sanken GlaxoSmithKline um 2,09 Prozent auf 1.243,50 Pence, AstraZeneca verbilligten sich um 0,69 Prozent auf 2.587,00 Pence. In der Schweiz verloren Novartis 0,85 Prozent auf 58,55 Franken. Sanofi-Aventis legten zwar um 1,16 Prozent auf 46,33 Euro zu, waren damit allerdings zweitschwächster Wert im CAC 40.


Nokia stiegen trotz negativer Analystenkommentare dank des freundlichen Umfelds noch um 1,41 Prozent auf 14,40 Euro. Die Deutsche Bank hatte ihre Einstufung für den Mobilfunkausrüster von «Buy» auf «Hold» gesenkt. Zudem schraubten Credit Suisse und JPMorgan jeweils ihre Kursziele zurück. (awp/mc/ps/12)

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