EU-Eröffnung: Sehr fest – VW schmälert Anstieg des EuroSTOXX
Wie bereits am Vortag wird der EuroSTOXX massgeblich von den Aktien von Volkswagen mitbestimmt. Das Gewicht des Autobauers kletterte nach den jüngsten Kursturbulenzen auf mittlerweile rund 11,12 Prozent und liegt damit deutlich vor den mit 6,41 Prozent zweitschwersten TOTAL. Porsche will als Massnahme gegen weitere Turbulenzen des VW-Kurses Volkswagen-Aktien auf den Markt bringen. Die VW-Aktie reagierte mit minus 44,65 Prozent auf 523,06 Euro und verhinderte so einen höheren Anstieg des EuroSTOXX. Der Index-Anbieter Stoxx entschied aber am Dienstagabend, den Anteil von Volkswagen in seinen Indizes von Freitag an zu reduzieren.
Die Vorgaben sind ansonsten freundlich. Vor allem massive Kursgewinne an der Wall Street in sicherer Erwartung einer erneuten Leitzinssenkung an diesem Mittwochabend nennen Händler als belebenden Faktor. Entsprechend verzeichneten einige Standardwerte zweistellige Kurszuwächse, im EuroSTOXX gab es abgesehen von VW keine Verlierer.
Unter den grössten Gewinnern fielen besonders Finanz-, Chemie und Automobilwerte auf. So sprangen Aktien von Akzo Nobel in Amsterdam trotz eines verhaltenen Quartalsberichts um 15,18 Prozent auf 28,95 Euro an. Der niederländische Chemiekonzern hat im dritten Quartal wegen des weltweiten Wirtschaftsabschwungs einen Gewinnrückgang erlitten. Zugleich will das Unternehmen keinen klaren Ausblick auf das kommende Jahr geben. Der Ausblick für das laufende Jahr wurde allerdings bestätigt. BASF gewannen im EuroSTOXX knapp 15 Prozent.
Besonders gefragt waren neben Siemens und Daimler die Papiere von AXA, die 14,83 Prozent auf 13,82 Euro gewannen. In London kletterten Old Mutual um 24,10 Prozent auf 48,40 Pence an die Spitze des «Footsie». Es folgten HBOS mit plus 12,10 Prozent auf 76,90 Pence. Die Bank will abgesichert durch die britische Staatsgarantie eine zweijährige Anleihe begeben. Aviva gewannen 13,61 Prozent auf 294,25 Pence. In der Schweiz waren UBS mit plus 8,59 Prozent auf 16,31 Franken SMI-Spitzenreiter. Dagegen sackten Societe Generale um 12,25 Prozent auf 29,25 Euro ab. Es hielten sich trotz Dementi Spekulationen, dass die Bank von den Kursturbulenzen bei VW betroffen sei, sagten Marktteilnehmer.
Syngenta gewannen 9,75 Prozent auf 193,70 Franken. Der Agrochemiekonzern hat das Chrysanthemen und Asterngeschäft des US-Blumenzüchters Yoder Brothers erworben. Finanzielle Details wurden nicht bekannt gegeben.
Als einer der wenigen Verlierer sanken TomTom um 2,90 Prozent auf 5,53 Euro ab. Händler nannten negative Analystenreaktionen auf die Zahlen vom Vortag als Belastung. So senkte die UBS das Kursziel von 20 auf 15 Euro, beliess die Einstufung aber auf «Buy». Der Markt für mobile Navigationssysteme dürfte 2009 nur noch um 10 Prozent wachsen und erst 2010 zu einem Wachstum von 20 Prozent zurückkehren, schrieb Analyst David Kerstens. Auch JPMorgan, ING, Cheuvreux und die Deutsche Bank reduzierten ihre Ziele deutlich. Letztere stuften die Aktie zudem bei auf 4 Euro gedritteltem Kursziel von «Hold» auf «Sell» ab. (awp/mc/ps/08)