EU-Eröffnung: Uneinheitlich – Finanzsektor belastet

Etwas später rücken mit der Industrieproduktion in Grossbritannien und dem Bruttoinlandsprodukt der Eurozone für das Schlussquartal 2008 auch noch Konjunkturdaten in den Fokus. Iberdrola zählten mit plus 2,18 Prozent auf 5,62 Euro zu den besten Werten im europäischen Leitindex. Die Baufirma ACS plant eine Aufstockung ihrer Beteiligung an dem spanischen Versorger von 7,50 auf 20,00 Prozent, berichtet die Tageszeitung «Expansion», ohne Quellen zu nennen. ACS legten im IBEX-35-Index ebenfalls um 1,84 Prozent auf 34.78 Euro zu.


Finanzwerte waren dagegen erneut die grössten Verlierer. Die Branche belastet ein Bericht der britischen Zeitung «The Times», wonach der Internationale Währungsfonds (IWF) befürchtet, dass sich die Summe toxischer Wertpapiere in den Bilanzen von Banken und Versicherungen auf bis zu vier Billionen US-Dollar erhöht hat. Auch an der Börse in Japan standen Bankentitel auf den Verkaufslisten.


ING Groep rutschten mit einem Minus von 4,81 Prozent auf 5,045 Euro ans Index-Ende. Der vom Staat gestützte niederländische Finanzkonzern muss laut einem Pressebericht auf Druck der EU-Kommission seine Deutschland-Tochter ING-DiBa zur Disposition stellen. Eine Entscheidung, ob die DiBa oder andere Töchter verkauft würden, sei allerdings noch nicht gefallen, berichtet die «Financial Times Deutschland» am Dienstag unter Berufung auf Finanzkreise. Neben ING verbilligten sich auch Aegon, Deutsche Bank, BNP Paribas und AXA teils erheblich.


In Paris konnten Air France-KLM um 0,30 Prozent auf 7,965 Euro zulegen. Die Fluggesellschaft erlitt jedoch im März einen kräftigen Einbruch bei den Passagierzahlen. Die Zahl der Fluggäste ging um 9,8 Prozent auf 5,65 Millionen zurück. Die Auslastung der Flieger verschlechterte sich um 5,5 Prozentpunkte auf 75,5 Prozent. In Europa zählte Air France-KLM 10 Prozent weniger Fluggäste, in den Verkehrsgebieten Karibik und Indischer Ozean fiel der Rückgang fast doppelt so hoch aus. Vallourec gaben um 0,87 Prozent auf 78,46 Euro nach. Der Stahlröhrenhersteller hat am Montag eine Dividende von 6,00 Euro je Aktie in Aussicht gestellt. Am Markt sei hingegen mit einer Dividende von 6,55 Euro je Aktie gerechnet worden, schrieben die Experten von Cheuvreux.


In London rückten abermals Rio Tinto in den Fokus. Der Minenkonzern will seine Bauxitproduktion im australischen Weipa-Bergwerk um 23 Prozent kürzen. Damit reagiert Rio auf die sinkende Nachfrage. Die Rio-Aktie verteuerte sich um 2,04 Prozent auf 2.253,00 Pence. Papiere des Personaldienstleister Michael Page verzeichneten nach einem schwachen Zwischenbercht Verluste. (awp/mc/ps/09) 

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