EU-Eröffnung: Verluste beibehalten

«Nach der Rally am Montag nehmen Anleger wohl einen Teil ihrer Gewinne mit», sagte Matt Buckland, Händler bei CMC Markets.


Angesichts der Kursgewinne im Bankensektor an der Börse in Tokio zählten allerdings Finanzwerte zu den Gewinnern im EurtoSTOXX50. Allianz, UniCredit und Societe Generale waren die stärksten Aktien im europäischen Leitindex. Auch die Aktien des französischen Baukonzerns Vinci konnten mit einem Plus von 0,92 Prozent auf 29,20 Euro ebenso zulegen. Goldman Sachs stufte den Titel von «Neutral» auf «Buy» hoch.


In London gaben Standard Chartered 0,59 Prozent auf 846 Pence ab. Die auf Asien konzentrierte britische Bank will trotz der weltweiten Finanzkrise keine Stellen streichen und vornehmlich aus eigener Kraft wachsen. Mögliche Übernahmeziele werde das Unternehmen sich allerdings anschauen, sagte Vorstandschef Peter Sands am Dienstag in Hongkong. Dabei gehe es um Zukäufe in Asien, Afrika und dem Nahen Osten. Standard Chartered hatte ihren Gewinn im Krisenjahr 2008 von 2,8 auf 3,4 Milliarden US-Dollar gesteigert. Für 2009 rechnet das Management allerdings mit einem schwierigen Jahr und schliesst eine Kapitalerhöhung nicht aus.


Minenaktien rückten in London erneut in den Fokus. Rio Tinto sackten um 4,24 Prozent auf 2.012,00 Pence ab. Der hochverschuldete britisch-australische Bergbaukonzern will sich mit einer Finanzspritze von 19,5 Milliarden US-Dollar aus China sanieren. Allerdings müssen noch die Aktionäre von Rio Tinto zustimmen. Nach Auffassung aus Unternehmenskreisen reicht dafür die einfache Mehrheit. Manche Aktionäre sehen in dem Einstieg der Chinesen dagegen einen Ausnahmefall, für den es eine Drei-Viertel-Mehrheit bedürfe. Andere Minen-Aktien wie etwa BHP Billiton notierten ebenso im Minus.


Auch die Titel von Royal Dutch Shell büssten 3,05 Prozent auf 1.590 Pence ein. Der Ölkonzern will sein Aktienrückkaufprogramm stoppen und wird seine Schulden in diesem Jahr mehr als verdoppeln. Trotz der eingebrochenen Ölpreise will Shell aber seine Dividende im laufenden Jahr erhöhen. So ist geplant sei, 2009 rund 10 Milliarden US-Dollar (7,7 Mrd. Euro) auszuschütten. Dies entspreche im ersten Quartal etwa einem Plus von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Shell ist damit nach eigenen Angaben das bislang einzige Unternehmen der Branche, das eine Dividendenerhöhung angekündigt hat.


Telefonica und Vodafone Group verteuerten sich etwas. Die beiden Telekom-Unternehmen denken einem Pressebericht zufolge über eine Netzkooperation auf der ganzen Welt nach. Auf diese Weise wollten sich die Unternehmen Investitionen teilen und profitabler arbeiten, schreibt die spanische Zeitschrift «Expansion» (Dienstag) ohne Quellen zu nennen.


In Zürich sackten Lindt & Sprüngli um 8,22 Prozent auf 19.870 Franken ab. Der Süsswarenhersteller rechnet nach einem überraschend hohen Gewinnplus im abgelaufenen Jahr für 2009 mit schwierigeren Zeiten. Die konjunkturellen Rahmenbedingungen dürften sich weiter verschlechtern und sich negativ auf die Arbeitsmärkte und damit auf den Gesamtkonsum auswirken, begründete das Management seine Erwartungen. Die langfristigen Ziele dürften deshalb 2009 verfehlt werden. ( awp/mc/pg/11)

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