EU-Eröffnung: Verluste – Ericsson gegen Trend fest

Nach US-Handelsschluss enttäuschte zudem der weltgrösste Chiphersteller Intel mit seiner Bilanz. Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor innerhalb der ersten Handelsstunde 0,65 Prozent auf 4.114,13 Punkte. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 gab um 0,74 Prozent auf 3.433,25 Zähler nach. Der Euronext 100 büsste 1,01 Prozent auf 915,20 Punkte ein. In Paris sank der CAC 40 um 0,78 Prozent auf 5.209,74 Zähler. Der Londoner FTSE 100 verlor 0,87 Prozent auf 5.972,90 Punkte.


Intel verfehlte im vierten Quartal die Markterwartungen bei Gewinn und Umsatz, was an diesem Morgen die Branchenkollegen in Europa sowie die Ausrüster und Zulieferer in Mitleidenschaft zog. Philips verloren 1,65 Prozent auf 26,27 Euro. Nokia gaben um 2,67 Prozent auf 22,93 Euro nach und Alcatel-Lucent sanken um 2,47 Prozent auf 4,35 Euro.


ASML legte selbst Zahlen zum vierten Quartal vor und traf weitgehend die Erwartungen der Analysten. Allerdings wurde der Ausblick verändert. Nachdem es im Oktober noch hiess, dass der Umsatz in den ersten neun Monaten 2008 höher als im Vorjahr ausfallen dürfte, teilte ASML nun nur noch mit, im unsicheren Marktumfeld für robuste Umsätze im ersten Halbjahr gut positioniert zu sein. Die Aktie brach im Amsterdam-Exchanges-Index (AEX) um 8,50 Prozent auf 16,90 Euro ein.


LM Ericsson stiegen in Stockholm nach anfänglichen Verlusten um 1,60 Prozent auf 15,28 schwedische Kronen. Das Gemeinschaftsunternehmen Sony Ericsson verzeichnete im abgelaufenen Quartal zwar einen Ergebnisrückgang, die Bruttomargen fielen aber etwas stärker aus als erwartet und der durchschnittliche Verkaufspreis (ASP) fiel weniger stark als am Markt prognostiziert worden war.


In Grossbritannien zählten Experian mit 3,00 Prozent auf 363,75 Pence zu den grössten Verlierern. Zeitweise hatte die Aktie sechs Prozent verloren. Der weltgrösste Kreditprüfer steigerte seinen Umsatz im dritten Geschäftsquartal um 22 Prozent und visiert weiterhin ein zweistelliges EBIT-Wachstum an. Mit dem organischen Wachstum von zwei Prozent enttäuschte Experian allerdings die Erwartungen von Analysten, die mit einem Wachstum zwischen drei und vier Prozent gerechnet hatten.


Die schwer gewichteten Bergbauwerte standen ebenfalls auf der Verliererseite. Rio Tinto legte einen Zwischenbericht vor. Das weltweit drittgrösste Minenunternehmen gab bekannt, dass die Eisenerzproduktion 2007 um 9,0 Prozent auf den Rekordwert von 179 Millionen Tonnen gestiegen sei. Auch die Aluminium-Produktion sei durch die Übernahme der kanadischen Alcan beträchtlich gesteigert worden, teilte der australisch-britische Konzern mit. Rio Tinto fielen um 3,56 Prozent auf 4818,00 Pence. Xstrata gaben um 3,45 Prozent auf 3.300 Pence nach und Lonmin sanken sogar um 5,1 Prozent auf 3.361,00 Pence.


Die französische Hotelkette Accor hob zwar die Gewinnprognose für das abgelaufene Jahr an, die Aktie büsste aber nach negativen Analystenkommentaren im schwachen Marktumfeld 1,95 Prozent auf 50,26 Euro ein. Die Citigroup senkte ihr Ziel für die Titel auf 68 (78) Euro, behielt aber die Kaufempfehlung bei, Dresdner Kleinwort senkte die Bewertung auf von «Add» auf «Hold» und bestätigte das Ziel von 54 Euro.


In der Schweiz eröffnete die SGS die Berichtssaison. Die Aktie Des Genfer Warenprüf- und Inspektionsunternehmens gewann 2,30 Prozent auf 1245,00 Franken. SGS verbesserte ihr Ergebnisse 2007 wegen der starken Weltwirtschaft und des regen Handels deutlich, wie das Unternehmen am Morgen mitteilte. Die Schätzungen der von der Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP befragten Analysten wurden beim Umsatz übertroffen. Mit Blick auf die Gewinne lagen trafen die vorlegten Zahlen im Schnitt die Prognosen der Experten. (awp/mc/pg)

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