EU-Eröffnung: Verluste – Wall Street belastet

Die führenden Indizes in den USA hatten am Vorabend einen Grossteil ihrer Tagesgewinne nach Aussagen der Notenbank Fed zu ihrer Leitzinspolitik wieder abgegeben. Die Fed hatte ihre Nullzinspolitik bestätigt und will sie weiterhin «für einen längeren Zeitraum» fortsetzen. In Tokio schloss die Börse ebenfalls mit Verlusten. Am Nachmittag stehen die Zinsentscheidung der Bank of England und der EZB auf der Agenda. Justin Urquhart Stewart, Director von Seven Investment Management, geht jedoch nicht davon aus, dass die beiden Notenbanken ihre derzeitige Zinspolitik ändern werden. Zudem stehen auch wieder europaweit zahlreiche Unternehmen mit Quartalszahlen im Fokus.


Anteilsscheine der BNP Paribas zählten mit einem Aufschlag von 0,36 Prozent auf 52,82 Euro zu den wenigen Gewinnern im EuroStoxx 50. Die französische Grossbank BNP Paribas profitierte weiter vom starken Investmentbanking. Die Risikovorsorge blieb aber weiterhin mit 2,3 Milliarden Euro sehr hoch.


Auch der britisch-niederländische Konsumgüterkonzern Unilever übertraf im dritten Quartal die Erwartungen von Analysten und bleibt trotz Wirtschaftskrise auf Wachstumskurs. Unter dem Strich musste Unilever aber einen Gewinneinbruch hinnehmen. «Wir sind auf einem guten Weg, unsere Wachstumsziele zu erreichen und dabei Marge und Mittelzufluss zu bewahren», sagte Vorstandschef Paul Polman. An der Börse in London wurde dies jedoch nicht honoriert. Die Titel rutschten um 2,84 Prozent auf 1.777 Pence ab.


Rohstoffwerte zählten wegen der schwächeren Metallpreise zu den grössten Verlierern. Vedanta sackten um mehr als 4 Prozent ab, obwohl der Rohstoffkonzern mit seinen Halbjahrezahlen die Erwartungen übertreffen konnte und erste Zeichen der Erholung sieht. In London verkauften Anleger auch besonders viele Aktien von Invensys und schickten die Titel mit minus 8,32 Prozent auf 274,50 Pence ans «Footsie»-Ende. Der auf Prozessautomatisierung spezialisierte Technologiekonzern hatte zuvor schwache Auftragszahlen gemeldet.


Auch der Versicherunsgsektor präsentierte sich schwach. In Zürich verloren Zurich Financial Services 4,84 Prozent auf 226 Franken. Der Versicherer hat trotz eines kräftigen Gewinnsprungs die Erwartungen der Experten verfehlt. Schuld seien Mehrkosten für Absicherungsgeschäfte, hiess es. (awp/mc/ps/08)

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