EU-Leichter – Gewinnmitnahmen bei dünner Nachrichtenlage

Entsprechend gebe es nach der jüngsten Kurserholung kleinere Gewinnmitnahmen. Anleger warteten auf neue Impulse aus den USA. Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor am Mittag 0,57 Prozent auf 4.299,86 Zähler. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 rutschte mit 0,27 Prozent auf 3.793,73 Punkte ab. Der Euronext 100 verlor 0,48 Prozent auf 1.003,60 Zähler. In Paris fiel der CAC 40 um 0,52 Prozent auf 5.643,10 Punkte, während der FTSE 100 in London mit dem Trend 0,16 Prozent auf 6.366,50 Zähler abgab.


Energiewerte stehen laut Händlern im Fokus. TOTAL berichten über den Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr. Am Vortag hat der Vorstand des Mineralölkonzerns beschlossen, am 16. November eine Zwischendividende von 1,00 Euro je Aktie auszuschütten – das seien 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Aktie gewann gegen den Trend an der EuroSTOXX-Spitze 1,35 Prozent auf 56,12 Euro. Die Franzosen wollen sich eigenen Aussagen zufolge zunehmend von nicht-strategischen Unternehmensteilen trennen.


Bei Enel werden Zahlen zum zweiten Quartal erwartet. Das Papier rutschte nach anfänglichen Kursgewinnen zuletzt um 1,12 Prozent auf 7,42 Euro. Der grösste italienische Energieversorger stehe ohnehin nach der Fusion des französischen Staatskonzerns Gaz de France mit der französisch-belgischen Suez im Blick. Enel selbst hatte Anfang 2006 eine Offerte für Suez nicht ausgeschlossen.


Autowerte stehen mit US-Absatzzahlen im Fokus, sagten Händler. Nach Einschätzung der UBS traf die Schwäche des Automarktes in den USA dabei Renault härter als die deutschen Autobauer – die Analysten bekräftigten ihre «Sell»-Empfehlung. Renault-Aktien büssten 1,74 Prozent auf 97,33 Euro ein, PSA Peugeot Citroen verloren sogar 3,05 Prozent auf 57,63 Euro. Die WestLB stufte PSA-Aktien am Morgen von «Buy» auf «Add» ab.


Eine ganze Reihe von Analystenkommentaren bewege bei ansonsten dünner Nachrichtenlage einige Einzelwerte erheblich, sagten Börsianer. So hat Lehman den Bankensektor von «Negativ» auf «Positiv» hochgestuft. Bei den EuroSTOXX50-Komponenten wurden Credit Agricole von «Equal-weight» auf «Overweight» gehoben – die Aktien gewannen 0,91 Prozent auf 27,70 Euro. Titel der Societe Generale wurden dagegen von «Equal-weight» auf «Underweight» abgestuft und verloren daraufhin 1,81 Prozent auf 119,76 Euro.


Northern Rock verloren in London 3,35 Prozent auf 707,5 Pence. Eine Abstufung durch Lehman Brothers von «Equal-Weight» auf «Underweight» und die Kurszielsenkung von 858 auf 820 Pence drücke die Aktien ans Ende des «Footsie», sagten Händler. Die Analysten zeigten sich stark verunsichert über die Ausrichtung und die Ertragskraft des im Hypothekenmarkt stark vertreten Finanzunternehmens.


Kursgewinne bei den schwer gewichteten Minenwerten limitierten allerdings das Minus im britischen Standardwerteindex. Vedanta legten an der «Footsie»-Spitze 4,46 Prozent auf 1.872 Pence zu. Merrill Lynch hob die Aktien auf ihre «Europe 1 list» und bekräftigte die Empfehlung «Buy» mit dem Ziel 2.450 Pence. Anglo American verteuerten sich um 1,39 Prozent auf 2.911 Pence, Rio Tinto gewannen 0,48 Prozent auf 3.545 Pence. Beide Aktien zählen zu den «best diversified picks» von Merrill Lynch. Kazakhmys stuften die Analysten von «Sell» auf «Neutral» hoch – das Papier verteuerte sich um 0,60 Prozent auf 1.341 Pence. LONMIN gewannen 3,14 Prozent auf 3.316 Pence.


In der Schweiz rutschten ABB-Aktien am SMI-Ende um 1,81 Prozent auf 29,34 Franken ab. Im Zuge eines Strategieupdates habe der Technologiekonzern wie erwartet alle Zielsetzungen bis 2011 erhöht, sagten Händler. Die Bandbreite des Margenkorridors lasse dem Unternehmen jedoch zu viel Spielraum und sei weniger konkret als erwartet. Wegen der hohen Bewertung der ABB-Aktien setzten nun laut Händlern Gewinnmitnahmen ein.


Novartis-Aktien lagen unverändert bei 64,45 Franken. Der Pharmakonzern hat von der Europäischen Kommission für das Medikament Cubicin (Daptomycin) die Zulassung für zwei neue Indikationen erhalten. Patienten infizieren sich mit den zwei lebensbedrohlichen bakteriellen Erkrankungen üblicherweise während Krankenhausaufenthalten. (awp/mc/pg)

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