EU-Mittag: Etwas schwächer – UCB stürzen ab – Dexia im Minus

Für den auch Schweizer und britische Werte umfassenden STOXX 50 ging es um 0,95 Prozent auf 3.657,58 Zähler nach unten. Der Euronext 100 fiel um 0,92 Prozent auf 978,40 Punkte. In Paris büsste der CAC 40 0,82 Prozent auf 5.515,39 Zähler ein. Der FTSE 100 gab um 0,81 Prozent auf 6.308,30 Zähler nach.


An der Brüsseler Börse brachen Aktien des belgischen Pharmakonzerns UCB um 12,07 Prozent auf 32,48 Euro ein. Händler verwiesen darauf, dass die Europäische Arzneimittelbehörde EMEA keine Zulassungsempfehlung für einen Verkauf des Medikaments «Cimzia» in der Europäischen Union ausgesprochen hat. Bear Stearns bestätigte die Empfehlung «Peer perform». Die Meldung schwäche die Stimmung für UCB und den gesamten europäischen Pharmasektor weiter, hiess es. Mit Blick auf die aktuelle Bewertung der UCB-Aktie sollte sich bei einer weiteren Kursschwäche aber eine Kaufgelegenheit ergeben.


Dexia Banque gehörten mit minus 7,05 Prozent auf 17,94 Euro ebenfalls zu den grössten Verlierern. Der französisch-belgische Finanzkonzern hat im dritten Quartal wegen der Subprime-Verluste seiner US-Tochter FSA einen deutlichen Gewinneinbruch verzeichnet. Börsianer verwiesen vor allem auf die unerwartet hohen Abschreibungen von Dexia auf Wertpapiere im Handelsbestand als Belastungsfaktor. Die Zahlen insgesamt wurden positiv bewertet. Im Sog der Dexia-Verluste verloren auch Papiere des belgisch-niederländischen Rivalen Fortis 2,86 Prozent auf 18,02 Euro.


Angetrieben von wieder aufflammenden Gerüchten zu Übernahmeangeboten ging es für Vallourec indes mit plus 4,79 Prozent auf 203,39 Euro an die Spitze des CAC 40. Ein Pariser Händler sprach von Spekulationen über einen grösseren Käufer im Markt, der sich mit Kaufoptionen mit einem Basispreis von 240 Euro eingedeckt habe. Andere Börsianer verwiesen auf Gerüchte über ein mögliches Angebot für den Stahlröhrenhersteller am Wochenende – als Preis würden 260 bis 280 Euro je Aktie herumgereicht, sagte ein Marktteilnehmer.


Iberia-Papiere gewannen 0,27 Prozent auf 3,66 Euro. Am Vorabend hatte der Finanzinvestor Gala Capital mitgeteilt, er wolle «sehr bald» ein formales Angebot für die spanische Fluglinie vorlegen. In einer ersten Offerte wollte Gala Capital am Donnerstag 3,60 bis 3,90 Euro je Iberia-Aktie zahlen. Analysten sagten, das von Gala Capital geführte Konsortium werde nicht als «weisser Ritter» angesehen und habe keinen Partner aus der Luftfahrtbranche, der entscheidend für die notwendige Hebung von Synergien und die Wachstumsperspektiven wäre.


In London ging es für Rio Tinto nach Anfangsverlusten um 0,37 Prozent auf 5.440,00 Pence hoch. Der britisch-australische Bergbaukonzern will das feindliche Übernahmeangebot von BHP Billiton laut «Wall Street Journal» möglicherweise kontern und erwäge eine eigene Offerte für den australischen Wettbewerber. Rio Tinto hatte vergangene Woche das BHP-Billiton-Angebot als deutlich zu niedrig zurückgewiesen. BHP gewannen 0,13 Prozent auf 1.600,00 Pence.


Northern Rock verloren 1,04 Prozent auf 133,30 Pence. Laut «Financial Times» erwartet die angeschlagene Hypothekenbank sechs bis acht Angebote für ihre teilweise oder komplette Übernahme. Zu den Bietern für eine Komplettübernahme sollen die US-Beteiligungsgesellschaft JC Flowers, die Virgin Group von Richard Branson und Cerberus gehören. Am Berichtstag läuft die Frist zur Abgabe erster Angebote für Northern Rock ab.


An der Börse in Zürich entwickelten sich Richemont mit minus 0,27 Prozent auf 72,95 Schweizer Franken deutlich besser als der Markt. Der Luxusgüterhersteller hat im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2007/08 die Gewinnerwartungen übertroffen und will im Gesamtjahr die Vorjahresresultate klar übertreffen. Allerdings warnte das Unternehmen wegen einer zuletzt ungünstigen Entwicklung der Wechselkurse vor einem schwierigeren zweiten Halbjahr. (awp/mc/ab)

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