EU-Mittag: Fest – Positive US-Vorgaben, Übernahmefantasie bei Minenwerten

Die asiatischen Handelsplätze zeigten sich mit Verlusten in Japan und Kursgewinnen im Hang Seng erneut uneinheitlich. Am Nachmittag rückt neben anderen US-Konjunkturdaten der Arbeitsmarktbericht für Januar in den Fokus. In London waren Minenwerte Thema des Tages, nachdem Alcoa und Chinalco 12 Prozent an Rio Tinto übernommen haben. Bereits an der Australischen Börse hatten Kursgewinne in dem Sektor zu einer sehr festen Tendenz geführt.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 stieg am Morgen 0,95 Prozent auf 3.828,88 Punkte. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 legte um 1,01 Prozent auf 3.273,23 Zähler zu. Auch die Euronext-Börsen standen im Plus. Der breit gefasste Euronext 100 gewann 1,14 Prozent auf 874,36 Punkte. Der Pariser CAC 40 stieg um 1,39 Prozent auf 4.937,32 Zähler nach. Der Londoner Leitindex FTSE 100 stand mit 1,32 Prozent im Plus bei 5.957,60 Punkten.


Ericsson gewannen nach Zahlen um 4,27 Prozent auf 13,69 schwedische Kronen. Der schwedische Telekomausrüster hat nach dem unerwarteten Gewinneinbruch im dritten Quartal auch im vierten Quartal etwas schwächer abgeschnitten als erwartet. Analysten zeigten sich allerdings zufrieden mit den Plänen für Kostensenkungen. Die Zahlen hätten im Rahmen der Erwartungen gelegen, sagte ein Analyst in Stockholm.


Die Zahlen belasteten auch andere Titel aus dem Sektor: So verloren Alcatel-Lucent 1,91 Prozent auf 4,11 Euro. Nokia profitierten unterdessen von den anhaltenden Problemen bei Motorola und gewannen 1,11 Prozent auf 24,63 Euro. Der amerikanische Telekomausrüster denkt über Abspaltung seiner Handy-Sparte nach.


In London standen die schwer gewichteten Minenwerte wegen neuer Übernahmefantasie um Rio Tinto im Blick. Die Alcoa und Chinalco planen nach der Übernahme von Anteilen an dem britischen Rohstoffkonzern allerdings keine Übernahme. Dennoch kommen die beiden Aluminiumhersteller dem britisch-australischen Rohstoffkonzern BHP Billiton in die Quere, der am 8. November eine Übernahmeofferte für Rio Tinto abgegeben hatte. Rio Tinto sprangen um 13,30 Prozent auf 5.615 Pence hoch. Titel von BHP Billiton stiegen ebenfalls um 10,02 Prozent auf 1.625 Pence. Auch andere Minenwerte profitierten von der Übernahmefantasie in dem Sektor. So gewannen unter anderem Anglo American 6,84 Prozent auf 2.938 Pence.


British Airways verloren 3,61 Prozent auf 659,50 Pence. Steigende Treibstoffkosten und ein unsicherer Ausblick überschatte die eigentlich wie erwartet ausgefallenen Quartalszahlen, sagte ein Händler. In Paris stiegen Vinci nach guten Umsatzzahlen 4,03 Prozent auf 47,25 Euro. Die über den Erwartungen liegenden Umsätze und vor allem die starken Auftragsbestände für 2008 hätten die Befürchtungen über eine Abschwächung im Baugewerbe besänftigt, hiess es am Markt.


In Madrid verloren Grupo Grupo Ferrovial 2,30 Prozent auf 42,00 Euro. Das spanische Bauunternehmen könnte mit seiner Sparte BAA Steuervorteile auf Infrastrukturinvestitionen in Höhe von fünf Milliarden britische Pfund für sieben Flughäfen in Grossbritannien verlieren. Wenn die britische Regierung Abschreibungen auf Gewerbeimmobilien tatsächlich verbietet, würde das BAA mit etwa 1,4 Milliarden Pfund belaste.


In der Schweiz gerieten Aktien von Syngenta unter Druck und verloren 2,63 Prozent auf 277,50 Schweizer Franken. Die UBS hatte die Titel von «Neutral» auf «Sell» und das Kursziel von 254 auf 245 Franken gesenkt. Die UBS-Analysten sehen für die Syngenta AG vermehrt Wachstumsrisiken. (awp/mc/gh)

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