EU-Mittag: Kaum verändert – Händler: Zinssorgen und Hypothekenmarkt

Übernahmehoffnungen und Käufe von «Schnäppchenjägern» stützten die Kurse. Einzelne Titel gewannen nach positiven Quartals- und Halbjahresergebnissen. Die Vorgaben aus Übersee waren gemischt ausgefallen. Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) hatte in der vergangenen Woche so stark wie seit mehreren Jahren nicht mehr verloren. In Tokio indes drehte der Nikkei-225-Index am Montag kurz vor Handelsschluss ins Plus.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor 0,05 Prozent auf 4.242,66 Zähler. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, stieg 0,02 Prozent auf 3.721,13 Punkte. Der Euronext 100 gewann 0,23 Prozent auf 1.003,84 Zähler. In Paris stieg der CAC 40 0,16 Prozent auf 5.653,08 Punkte. Für den FTSE 100 ging es um 0,12 Prozent auf 6.222,60 Punkte nach oben.


Die Aktien von Michelin legten 1,62 Prozent auf 92,32 Euro zu. Nach den Kursverlusten der vergangenen Woche sorgten nach Angaben von Händlern Analystenkommentare für Auftrieb. Die Experten von Societe Generale hatten die Halbjahreszahlen als «sehr stark» bezeichnet. Sie rechneten damit, dass die Gewinne in den nächsten Jahren weiter steigen werden. Auch Analysten von Exane BNP Paribas waren mit der Zwischenbilanz zufrieden.


Die Aktien von ABN Amro Holding verloren 0,09 Prozent auf 35,10 Euro. ABN Amro hat im zweiten Quartal bei steigenden Erträgen weniger verdient als im Vorjahr. Die niederländische Grossbank gibt zudem dem Angebot der britischen Barclays Bank nicht länger den Vorzug. Bisher hatte sich die ABN-Führung für die Barclays-Offerte ausgesprochen und sich damit gegen das Gegengebot von Royal Bank of Scotland (RBS) , Fortis und Santander ausgesprochen. Aktien von Barclays gaben 1,03 Prozent auf 675,00 Pence ab. Papiere der Royal Bank of Scotland verloren 0,26 Prozent auf 567,00 Pence.


Die Titel von Imperial Chemical Industries (ICI) stiegen um 7,45 Prozent auf 620 Pence. Der deutsche Konsumgüterhersteller Henkel greift nach dem Klebergeschäft des britischen Chemiekonzerns. Falls der niederländische Chemiekonzern Akzo Nobel ICI übernimmt, will Henkel die beiden Geschäftsbereiche Klebstoffe und Electronic Materials von der ICI-Tochter National Starch and Chemical Company übernehmen. Die Unterzeichnung des Vertrages mit Akzo stehe aber noch aus und soll erst unmittelbar vor der Veröffentlichung eines formalen Akzo-Angebots für ICI erfolgen. Der britische Chem iekonzern hatte die aufgestockte Offerte von Akzo Nobel und Henkel über 650 Pence je Aktie jedoch abgelehnt.


Die Aktien von Getronics sprangen nach einem Übernahmeangebot von Koninklijke PTT Nederland (KPN) um 19,92 Prozent auf 6,14 Euro hoch. Der niederländische Telekomkonzern KPN will den IT-Dienstleister übernehmen. Geplant ist eine Offerte über 6,25 Euro pro Aktie. Die niederländische Getronics wird damit mit 766 Millionen Euro bewertet. Das Übernahmeangebot liegt um 23 Prozent über dem Schlusskurs der Getronics-Aktie vom Freitag. KPN-Papiere verloren 0,44 auf 11,30 Euro.


Für Bewegung sorgten auch Quartalsergebnisse. Die Aktien von HSBC Holdings stiegen 3,07 Prozent auf 907,50 Pence. Die britische Grossbank hat im ersten Halbjahr bei Erträgen und Gewinn deutlich zugelegt. In Madrid gewannen die Aktien von Grupo Ferrovial 0,15 Prozent auf 65,10 Euro. Die Halbjahreszahlen hatten nach Angaben von Händlern die Schätzungen von Analysten übertroffen. Vor allem Kapitalgewinne durch Vermögensveräusserungen und ein robustes operatives Wachstum habe für gute Ergebnisse gesorgt.


Aktien von TNT verloren dagegen 1,21 Prozent auf 31,15 Euro. Der niederländische Briefdiensstleister traf im zweiten Quartal das untere Ende der Analysten-Erwartungen. Der niederländische Postdienstleister hob aber den Jahresausblick für die Briefsparte an. (awp/mc/gh)

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