EU-Mittag: Leicht im Minus – Gewinnmitnahmen

Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gab um 0,17 Prozent auf 4.543,26 Zähler nach. Der STOXX 50 , der auch schweizerische und britische Werte umfasst, verlor 0,17 Prozent auf 3.984,46 Punkte. Der Euronext 100 sank um 0,22 Prozent auf 1.067,55 Zähler. In Paris fiel der CAC 40 um 0,13 Prozent auf 6.097,15 Punkte. Für den FTSE 100 ging es um 0,09 Prozent auf 6.726,10 Punkte nach unten.


In London sprangen die Papiere des britischen Chemiekonzerns Imperial Chemical Industries (ICI) um 16,76 Prozent auf 641,00 Pence hoch. Das niederländische Chemie- und Pharmaunternehmen Akzo Nobel hat Übernahmepläne für den britischen Konzern bestätigt. Wie das Unternehmen mitteilte, lehnt ICI erste Gespräche über ein Übernahmeangebot ab. Akzo Nobel werde weitere Optionen inklusive ICI prüfen. Händler sprachen auch von Gerüchten in London um ein Gegenangebot des deutschen Chemiekonzerns BASF . Aktien von Akzo Nobel gaben dagegen um 0,99 Prozent auf 60,97 Euro nach.


Übernahmegerüchte trieben auch die Aktien von Invensys an, die um 2,47 Prozent auf 384,25 Pence zulegten. Spekulationen zufolge will Siemens das Unternehmen übernehmen und bietet 5 britische Pfund je Invensys-Aktie. Siemens wollte die Gerüchte nicht kommentieren.


Gefragt waren auch die Aktien von BHP Billiton , die um 0,52 Prozent auf 1.365,00 Pence zulegten. Das Bergbauunternehmen prüft laut einem Pressebericht derzeit Pläne für eine Übernahme des Aluminium-Herstellers Alcoa für 20,2 Milliarden Pfund (28,4 Milliarden Euro). BHP befinde sich aber noch in einer frühen Phase für eine mögliche Übernahme und sei bisher noch nicht an Alcoa herangetreten, schreibt die Tageszeitung «Times» am Montag unter Berufung auf Kreise.


Die Aktien von EADS legten um 0,62 Prozent auf 24,43 Euro. Analysten zufolge treibt vor allem die Hoffnung auf neue A 350-Aufträge bei der Pariser Luftfahrtschau den Kurs. Als weiteren Kurstreiber nannten Börsianer Pressebrichte, wonach Deutschland und Frankreich ein milliardenschweres neues Rüstungsprogramm auf den Weg bringen, von dem vor allem die EADS-Tochter Eurocopter profitieren soll.


In der Schweiz gewannen die Aktien von Adecco 2,20 Prozent auf 92,95 Schweizer Franken. Der Zeitarbeitsvermittler übernimmt die deutsche Tuja Gruppe für einen Gesamtkaufpreis von rund 800 Millionen Euro und stärkt mit diesem Schritt seine Marktposition in Deutschland. Im Kaufpreis eingeschlossen sind Schulden von rund 200 Millinen Euro. 97 Prozent der Tuja Gruppe übernimmt Adecco sofort und 3 Prozent Ende 2007, wie Adecco am Montag mitteilte. Die Transaktion erfolgt vorbehaltlich der Zustimmung durch die zuständigen Wettbewerbsbehörden.


Dagegen gaben die Aktien von BAE Systems 0,78 Prozent auf 446,75 Pence ab. Händler verwiesen auf Gerüchte, wonach US-Behörden im Zusammenhang mit Unregelmässigkeiten bei Waffengeschäften gegen den Rüstungskonzern ermittele. Anfang des Monats kursierten Medienberichte, wonach BAE Systems regelmässig Schmiergelder an den saudischen Prinzen Bandar bin Sultan gezahlt haben soll.


Aktien von Alitalia verloren 2,18 Prozent auf 0,76 Euro. Händler verwiesen auf einen Medienbericht, wonach die russische Fluggesellschaft Aeroflot nicht mehr an der Übernahme des italienischen Konkurrenten interessiert ist. Demnach wäre der einzige verbliebene Bieter für die angeschlagene Fluggesellschaft die Holdin AP, die von der Fluggesellschaft Air One kontrolliert wird. Allerdings dementierte Aeroflot gegenüber einer italienischen Nachrichtenagentur, sich aus dem Bieterrennen zurückgezogen zu haben. (awp/mc/gh)

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