EU-Mittag: Verluste – Ericsson und SGS gegen Trend sehr fest

Nach US-Handelsschluss enttäuschte zudem der weltgrösste Chiphersteller Intel mit seiner Bilanz. Hinzu kamen dann auch einige enttäuschende Berichte europäischer Unternehmen.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor bis zur Mittagszeit 0,76 Prozent 4.109,58 Punkte. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 gab um 0,75 Prozent auf 3.432,77 Zähler nach. Der Euronext 100 büsste 1,07 Prozent auf 914,61 Punkte ein. In Paris sank der CAC 40 um 0,73 Prozent auf 5.212,59 Zähler. Der Londoner FTSE 100 verlor 0,89 Prozent auf 5.972,20 Punkte.


Die verfehlten Markterwartungen Intels bei Gewinn und Umsatz belasteten die Branchenkollegen in Europa sowie die Ausrüster und Zulieferer: Philips verloren 2,25 Prozent auf 26,11 Euro. Nokia gaben um 2,12 Prozent auf 23,06 Euro nach. ASML legte selbst Zahlen zum vierten Quartal vor. Der Ausrüster der Chipindustrie traf zwar weitgehend die Erwartungen der Analysten, änderte allerdings den Ausblick. Nachdem es im Oktober noch hiess, dass der Umsatz in den ersten neun Monaten dieses Jahres höher als im Vorjahr ausfallen dürfte, teilte ASML nun nur noch mit, im unsicheren Marktumfeld für robuste Umsätze im ersten Halbjahr gut positioniert zu sein. Die Aktie brach daraufhin im Amsterdam-Exchanges-Index (AEX) um 9,69 Prozent auf 16,68 Euro ein.


LM Ericsson bauten in Stockholm ihre frühen Gewinne weiter aus und stiegen um 2,26 Prozent auf 15,38 schwedische Kronen. Das Gemeinschaftsunternehmen Sony Ericsson verzeichnete im abgelaufenen Quartal zwar einen Ergebnisrückgang, die Bruttomargen fielen aber etwas stärker aus als erwartet und der durchschnittliche Verkaufspreis (ASP) sank weniger stark als am Markt prognostiziert worden war. Ein Analyst einer skandinavischen Investmentbank will nun eigenen Angaben zufolge seine Gewinnschätzungen für Ericsson anheben.


In Grossbritannien erholten sich Experian von ihren zeitweise kräftigen Verlusten von rund sechs Prozent. Zuletzt gaben sie 2,87 Prozent auf 364,25 Pence nach. Mit dem organischen Wachstum von zwei Prozent enttäuschte Experian die Erwartungen von Analysten, die mit einem Wachstum zwischen drei und vier Prozent gerechnet hatten. AstraZeneca legten um 2,96 Prozent auf 2.293,00 Pence zu und waren damit zweitstärkster Wert im «Footsie», nachdem Goldman Sachs die Aktie des Pharmaunternehmens von «Neutral» auf «Buy» hochgestuft hatte.


Die schwer gewichteten Bergbauwerte standen ebenfalls auf der Verliererseite. Der Zwischenbericht des weltweit drittgrössten Minenunternehmens Rio Tinto fiel allerdings laut Händlern ohne Überraschungen aus. Die Eisenerzproduktion 2007 war um 9,0 Prozent auf den Rekordwert von 179 Millionen Tonnen gestiegen. Auch die Aluminium-Produktion sei durch die Übernahme der kanadischen Alcan beträchtlich gesteigert worden, teilte der australisch-britische Konzern mit. Rio Tinto fielen dennoch um 2,34 Prozent auf 4879,00 Pence. Xstrata gaben um 2,87 Prozent auf 3.320,00 Pence nach und Lonmin sanken um 3,78 Prozent auf 3.408,00 Pence.


In der Schweiz eröffnete die SGS die Berichtssaison und legte ihre Bilanz für 2007 vor. Die Aktie des Genfer Warenprüfers stieg daraufhin seit Handelsstart kontinuierlich und verteuerte sich zuletzt um 4,03 Prozent auf 1.266,00 Franken. Die wichtigste Kennzahl sei das stärker als erwartet ausgefallene organische Wachstum, hiess es seitens der Bank Vontobel. Die Experten lobten das Plus von 12,8 Prozent in diesem Bereich und hoben hervor, dass es «deutlich über dem Branchendurchschnitt liegt». Positiv äusserte sich der Vontobel-Analyst auch zur Dividende von 35 Franken. (awp/mc/pg)

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