EU-Schluss: Deutliche Verluste – Eurozonen-Sorgen halten an

Der EuroStoxx 50 sackte schliesslich um 2,80 Prozent auf 2.631,64 Punkte ab. Im Wochenvergleich war dies ein deutliches Minus von gut 5 Prozent. Der CAC-40-Index fiel in Paris um 3,40 Prozent auf 3.563,76 Zähler. In London ging es für den FTSE 100 «nur» um 1,53 Prozent nach unten auf 5.060,92 Punkte.


Analysten zufolge ist es möglich, dass Griechenland für seine benötigten Anleihen nicht genügend Käufer findet und dann rechtlich ein Zahlungsausfall vorliegen würde. Sollte dann keine Hilfe von den EU-Staaten oder dem IWF kommen und der Wert der Anleihen kollabieren, drohten beispielsweise europäischen Banken massive Abschreibungen, schrieben die Volkswirte der Commerzbank. Ähnliche Bedenken erfassen mittlerweile die Länder Spanien und Portugal. «Derzeit steckt sich alles gegenseitig immer wieder an, auch wenn niemand wirklich daran glaubt, dass ein Staat in Europa von den anderen Mitgliedern hängen gelassen wird», sagte ein Börsianer.


Die Unsicherheit führte besonders bei Finanzdienstleistern, Versicherern und Banken zu deutlichem Verkaufsdruck. Axa sackten am Ende des Eurostoxx 50 und Stoxx 50 um 6,05 Prozent auf 14,280 Euro ab. In Athen sanken Piräus Bank um 4,48 Prozent. Ebenfalls sehr schwach tendierten konjunktursensitive Rohstoffwerte, die jedoch zu Wochenbeginn noch besonders deutlich gestiegen waren. Sie folgten massiven Kursverlusten der Branchentitel in Tokio und Sydney nach deutlich gefallenen Rohstoffpreisen. Xstrata wurden in London am härtesten getroffen und rutschten um 5,19 Prozent auf 950,00 britische Pence ab.


ICAP-Aktien brachen am Ende des FTSE 100 um 19,47 Prozent auf 300,285 Pence ein. Das Brokerunternehmen hatte seine Gewinnprognosen für das Gesamtjahr gesenkt und liegt damit laut einem Experten jetzt unter den Markterwartungen. Darüber hinaus wurde die Komplettübernahme von TriOptima angekündigt.


Relative Stärke zeigte der Telekomsektor. Händler verwiesen auf die vom Markt zugewiesenen Defensivqualitäten der Titel. Zudem kam mit einem Bericht des «Wall Street Journal» Fantasie in den Sektor. Der Zeitung zufolge erwägt die Deutsche Telekom , ihre amerikanische Mobilfunk-Tochter an die Börse zu bringen oder auszugliedern.


LVMH verloren nach Zahlen vom Vorabend 3,96 Prozent auf 74,870 Euro. Die nachlassende Nachfrage nach Champagner, Schmuck und anderen Luxusgütern hatte beim französischen Konzern im abgelaufenen Jahr für einen zweistelligen Gewinnrückgang gesorgt. (awp/mc/pg/30)

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