EU-Schluss: Etwas schwächer – Gewinnmitnahmen, US-Börsen

Beim Londoner FTSE 100 standen zum Schluss Abschläge von 0,90 Prozent auf 3.993,54 Zähler zu Buche. Nach einer fast durchgehenden vierwöchigen Rally gehe den optimistischen «Bullen» am Markt nun etwas die Luft aus, hiess es von Experten.


Nokia-Titel beendeten den Tag 1,95 Prozent höher bei 9,7568 Euro und waren damit Spitzenreiter im EuroSTOXX 50. Die Titel profitierten von dem Wiedereintritt des finnischen Mobiltelefonherstellers in den südkoreanischen Handymarkt, auf dem mit Samsung Electronics und LG Electronics zwei seiner schärfsten Konkurrenten heimisch sind. Laut Analysten dürften die Finnen davon profitieren, dass in den vergangenen zwei Jahren viele koreanische Handykäufer zur WCDMA-Technologie gewechselt hätten, in der Nokia führend sei.


Aktien von Renault legten um 0,96 Prozent auf 21,540 Euro zu. Der französische Autobauer und sein japanischer Partner Nissan wollen innerhalb von zwei Jahren den irischen Markt mit Elektro-Autos beliefern. Bernstein Research stufte den Titel von «Market-Perform» auf «Outperform» hoch. Morgan Stanley erhöhte das Kursziel von 15,00 auf 24,00 Euro und beliess die Empfehlung auf «Overweight».


Uneinheitlich fiel die Entwicklung bei den Finanztiteln aus. Laut Händlern stand Hoffnungen, dass die weltweit geschnürten Hilfspakete zur Stabilisierung der Wirtschaft funktionieren könnten, eine negative Studie zu US-Bankenwerten gegenüber. AXA-Titel fielen als Schlusslicht im Eurozonen-Leitindex um 6,75 Prozent auf 10,090 Euro – hier belastete zusätzlich, dass JPMorgan die Aktie von «Neutral» auf «Underweight» abgestuft hatte bei einem Kursziel von 9 Euro. Aktien der ING Groep notierten mit minus 2,48 Prozent auf 5,300 Euro ebenfalls im unteren Bereich des Kurszettels.


Dagegen schlossen Papiere der Societe Generale als einer der Favoriten der Anleger 2,02 Prozent höher bei 34,170 Euro. An der Londoner Börse verteuerten sich Titel von HSBC Holdings um 3,74 Prozent auf 449,50 Pence. Die britische Grossbank hatte im Zuge ihrer milliardenschweren Kapitalerhöhung auch die am Sonntag übrig gebliebenen 172,7 Millionen Aktien an den Mann gebracht.


Die im «Footsie» schwer gewichteten Bergbauwerte mussten deutliche Verluste hinnehmen. Rio Tinto rutschten am Indexende um 11,33 Prozent auf 2.440,00 Pence ab. Der australisch-britische Bergbaukonzern rüstet sich laut einem Pressebericht für ein Scheitern des geplanten Einstiegs des chinesischen Staatskonzerns Chinalco. Für diesen Fall plane Rio Tinto die Ausgabe von Bezugsrechten über acht Milliarden US-Dollar, berichtet die britische Zeitung «Sunday Times». Auch die anderen Branchentitel, die zuvor teilweise von positiven Branchenstudien der Societe Generale profitiert hatten, konnten ihre Kursgewinne nicht halten. (awp/mc/ps/30)

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