EU-Schluss: Etwas schwächer – Zahlen und Übernahmegerüchte

Daneben gab es Zinsentscheidungen, die aber wie erwartet ausfielen. Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins bei 3,75 Prozent belassen, aber mit Blick auf die mittelfristigen Inflationsrisiken eine weitere Leitzinserhöhung für Juni vorbereitet. Die britische Notenbank erhöhte ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 5,50 Prozent.

Der EuroSTOXX 50 verlor 0,75 Prozent auf 4.391,87 Zähler. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, gab um 0,93 Prozent auf 3.860,99 Punkte nach. Der Euronext 100 verlor 0,73 Prozent auf 1.043,21 Punkte. In Paris schloss der CAC 40 0,64 Prozent tiefer bei 6.012,76 Zählern. Der Londoner FTSE 100 verlor 0,39 Prozent auf 6.524,10 Punkte.

UniCredit rutschten um 1,40 Prozent auf 7,53 Euro ab – im frühen Handel hatte das Papier bei 7,77 Euro ein Rekordhoch markiert. Die italienische Grossbank steigerte ihren Gewinn im ersten Quartal stärker als von Experten erwartet. Für die Übernahme von 4 Prozent an der Banco Sabadell hat UniCredit laut Sabadell 416 Millionen Euro ausgegeben – das Papier der spanischen Bank schloss prozentual unverändert bei 8,49 Euro.

Aktien der Societe Generale legten nach Zahlen ebenfalls eine Berg- und Talfahrt hin und schlossen letztlich mit minus 2,06 Prozent bei 149,78 Euro. Die französische Grossbank verbuchte im ersten Quartal einen Gewinnrückgang und verfehlte dabei die Markterwartungen. Die Analysten der UBS stuften das Papier daraufhin von «Buy» auf «Neutral» ab.

AXA verzeichneten nach Zahlen und Übernahmegerüchten als Schlusslicht im EuroSTOXX 50 ein Minus von 2,86 Prozent auf 33,62 Euro. Europas zweitgrösster Versicherer soll laut Gerüchten am britischen Konkurrenten Friends Provident interessiert sein – dessen Aktien stiegen mit plus 8,39 Prozent auf 210,00 Pence und damit an die «Footsie»-Spitze. AXA hat dank der Winterthur-Übernahme und starkem organischen Wachstum deutlich mehr Prämien eingenommen.

Enel sackten um 1,09 Prozent auf 8,32 Euro ab. Der italienische Versorger steigerte den Überschuss im ersten Quartal und übertraf die Erwartungen der Analysten. Grund für diesen starken Anstieg sei vor allem das Geschäft im Ausland, hiess es am Vorabend. Das Geschäft auf dem italienischen Heimatmarkt ha be unter der Liberalisierung des Marktes gelitten.

Carrefour sprangen mit plus 2,44 Prozent auf 55,82 Euro an die EuroSTOXX50-Spitze. Händler verwiesen auf erneut aufkommende, vage Gerüchte um eine bevorstehende Übernahme. Es würden Spekulationen um eine fremdfinanzierte Übernahme (LBO) zu 70 Euro je Aktie herumgereicht, hiess es.

In Spanien verteuerten sich die Anteile an Union Fenosa um 2,19 Prozent auf 41,98 Euro. Laut Händler werden auch hier Übernahmespekulationen am Markt herumgereicht. Demzufolge soll E.ON einen Blick auf den spanischen Versorger geworfen haben. Experten hielten ein entsprechendes Interesse des deutschen Versorgers für denkbar. E.ON wollte die Gerüchte nicht kommentieren.

Spekulationen über ein Interesse von Iberdrola trieben kurzzeitig auch die Aktie von GAMESA kräftig an. Die Aktie drehte am Nachmittag in die Gewinnzone und schloss letztlich 0,35 Prozent höher bei 25,77 Euro – ihr Tageshoch hatte sie zuvor bei 26,08 Euro erreicht. Iberdrola gewannen 1,37 Prozent auf 37,85 Euro.

In London trieben Fantasien um eine Konsolidierung im Bau- und Immobiliensektor Einzelwerte nach oben. Hammerson kletterten um 6,70 Prozent auf 1.673 Pence. Marktgerüchten zufolge soll sich der Investor Kohlberg Kravis Roberts in der frühen Phase einer Angebotsvorbereitung befinden.

Dagegen verloren Rio Tinto nach Gewinnmitnahmen 3,31 Prozent auf 3 .539,00 Pence – zuletzt hatte das Papier wegen Übernahmegerüchten stark zugelegt. Die Aktie des als Interessent genannten Wettbewerbers BHP Billiton fiel um 3,52 Prozent auf 1.205,00 Pence. Von Händlern hiess es zuletzt, die Citigroup kaufe Anteile an Rio Tinto. (awp/mc/ar)

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