EU-Schluss: Fest – Börsen schliessen überwiegend auf Tageshoch

Angekündigte Übernahmen und Beteiligungen von US-Konzernen waren der Grund für die festen Notierungen in den USA.


Der EuroStoxx 50 schloss auf Tageshoch mit plus 2,37 Prozent auf 2.899,12 Zählern. In Paris rückte der CAC-40-Index um 2,30 Prozent auf 3.825,00 Punkte vor und beendete den Tag ebenfalls auf Tageshoch. In London stieg der FTSE 100 um 1,64 Prozent auf 5.165,70 Zähler.


Die Aktien der deutschen Versorger Eon und RWE zählten nach dem Wahlsieg von CDU/FDP mit Zuwächsen von etwas mehr als vier Prozent zu den Spitzenwerten im EuroStoxx 50 und sorgten für sektorweite Gewinne. Der Index der Versorger stieg um mehr als zwei Prozent. GDF Suez etwa rückten um 3,28 Prozent auf 30,57 Euro vor, für Electricite de France (EdF) ging es um 2,48 Prozent auf 39,895 Euro hoch. Der weltweit grösste Atomstromkonzern bekommt zudem einen neuen Chef. Riesige Schulden, soziale Konflikte und eine unschlüssige Weltmarktstrategie haben die französische Regierung bewogen, Pierre Gadonneix auszuwechseln. Nun soll es Henri Proglio, der Chef des privaten Versorger- und Verkehrskonzerns Veolia, richten.


Finanzwerte standen nach Ende des G20-Gipfels weiter im Fokus. Während vielen Finanzexperten die Beschlüsse von Pittsburgh nicht weit genug gegangen waren, zeigten sich die Branchenvertreter hingegen zufrieden. «Die Beschlüsse des G20-Gipfels von Pittsburgh sind insgesamt gesehen sehr verantwortungsvoll», sagte etwa Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». In London gewannen die Titel von Barclays 2,24 Prozent auf 342,807 Pence und HSBC Holdings legten um 2,71 Prozent auf 715,527 Pence zu.


Die Aktien der Societe Generale stiegen im EuroStoxx 50 um 4,66 Prozent auf 55,45 Euro, die der Credit Agricole gewannen 2,58 Prozent auf 14,33 Euro, Intesa SanPaolo legten um 2,46 Prozent auf 3,025 Euro zu und die Titel der Deutschen Bank um 2,59 Prozent auf 53,12 Euro. Die Papiere der Unicredit legten geringfügiger um 1,43 Prozent auf 2,6675 Euro zu. Die italienische Grossbank entscheidet am Dienstag – wie auch Intesa Sanpaolo, ob sie von Staatshilfen in Form von Wandelanleihen Gebrauch machen wird. Während aber Intesa Sanpaolo ihr Eigenkapital vor allem durch Verkäufe von Geschäftszweigen aufzustocken gedenkt, könnte die Unicredit eine vier Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung bekannt geben.


Die Aktien der Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) gewannen 2,74 Prozent auf 12,375 Euro. Die BBVA nahm über eine Wandelanleihe zwei Milliarden Euro ein. Zudem will sie ein Immobilien-Portfolio im Wert von 1,15 Milliarden Euro an die Deutsche Bank verkaufen und die darin enthaltenen Filialen zurückmieten.


Solvay sackten nach einem freundlichen Start um 0,11 Prozent auf 74,65 Euro ab. Der US-Pharmakonzern Abbott Laboratories will das Arzneimittelgeschäft des belgischen Partners für 4,5 Milliarden Euro in bar kaufen. Darüber hinaus sei geplant, weitere mehrere hundert Millionen Euro zu investieren und Schulden zu übernehmen. Die Transaktion, die noch von den Behörden genehmigt werden muss, hat einen Gesamtwert von 5,2 Milliarden Euro. Einige Anleger zeigten sich nun enttäuscht vom Preis. «Der erzielte Kaufpreis war gut, aber die meisten hatten doch auf mehr gehofft», sagte ein Börsianer.


Die Crucell-Aktien büssten 3,86 Prozent auf 15,335 Euro ein. Der US-Pharma- und Gesundheitskonzern Johnson & Johnson will sich mit 18 Prozent an dem niederländischen Biotechunternehmen beteiligen. Dafür hat Crucell 14,6 Millionen neue Aktien für 302 Millionen Euro an den US-Konzern ausgegeben, für die ein Aufschlag von rund 30 Prozent bezahlt wurde.


In London waren die Titel des Gebäudeausstatters Wolseley nach Zahlen Spitzenwert mit plus 11,15 Prozent auf 1.425,00 Pence. Die Geschäftsjahreszahlen hatten die Analystenerwartungen übertroffen. (awp/mc/ps/31)

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